Der neue jüdische Friedhof von Bad Breisig-Niederbreisig liegt am Fuß des Kesselbergs nördlich von Breisig.
Nachdem der Bonner Universitätsprofessor und spätere preußische Kultusminister Moritz August von Bethmann-Hollweg (1795-1877) 1832 die Burg Rheineck erworben hatte, an deren Fuß sich im in einem Waldgebiet der alte Judenfriedhof Rheineck befindet, bot er im Jahr 1876 der jüdischen Gemeinde 150 Mark als Geschenk an, damit diese damit ein Grundstück für einen neuen Friedhof erwerben konnte.
„Wenn die Judenschaft darauf aber nicht eingehen könne, konzedierte er, dann solle die bisherige Begräbnisstätte beibehalten werden. Gleichzeitig versicherte er, dass unter allen Umständen niemals etwas an den jüdischen Gräbern vorgenommen werden dürfe und dass den Angehörigen gestattet sein werde, auch künftig alljährlich die Gräber zu besuchen und die für Juden vorgeschriebenen Gebete zu verrichten.“ (alemannia-judaica.de)
Im Jahr 1878 ließ die jüdische Gemeinde schließlich den neuen jüdischen Friedhof auf einer Fläche von 5,74 Ar anlegen. Die letzte Beisetzung auf dem Friedhof am Fuße des Kesselbergs fand 1925 statt.
Der Begräbnisplatz liegt in der Nähe des Bad Breisiger Märchenwalds, von der Bundesstraße B 9 kommend unmittelbar rechts hinter der Bahnunterführung. Der Friedhof ist mit Bäumen bestanden und von einem noch neu wirkenden Zaun umgeben und daher nicht zugänglich. 11 Grabstellen sind hier erhalten, eine davon mit einer ausweislich ihrer Inschrift im Jahr 2007 errichteten Erinnerungs- bzw. Gedenktafel (vgl. Abbildung in der Mediengalerie). Die Anlage macht einen gepflegten Eindruck (Begehung am 02.12.2015).
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2015)
Internet
www.alemannia-judaica.de: Bad Breisig, die jüdischen Friedhöfe (abgerufen 16.11.2015)
de.wikipedia.org : Jüdischer Friedhof Rheineck (= Alter Friedhof Bad Breisig, abgerufen 16.11.2015)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Bad Breisig (= Neuer Friedhof Bad Breisig, abgerufen 16.11.2015)