Der Angelstein diente als Teil des Obertores zur Sicherung der Stadt. Heute wird er als einer der wenigen erhaltenen Reste der Stadtbefestigung auf dem Platz an der Straßenecke der Straßen Brandenburg, Balduinstraße und Oberstraße ausgestellt.
Nachdem der Erzbischof Theoderich II. von Wied (um 1170-1242, auch Dietrich von Wied, Erzbischof und Kurfürst von Trier 1212-1242) im Jahre 1222 die Erlaubnis für den Bau erteilt hatte, wurde die Stadtbefestigung der Stadt Zell zum Schutz ab dem Jahre 1229 mit einer hohen Stadtmauer, großen Torgebäuden und massiven Türmen aufgebaut. Als zentrale Bauwerke sind der östliche Bachturm und der oberhalb der Stadt gelegene Pulverturm bis heute erhaltene Bauwerke der Stadtbefestigung, die die damaligen Tore schützen sollten. Am 12. September 1689 zerstörten Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. die Befestigung bis auf wenige Reste. Da nach einem Stadtbrand im Jahre 1848 die Stadt Zell wieder aufgebaut werden musste, wurden weitere Teile der Mauerreste abgetragen, um die zerstörten Häuser wieder aufbauen zu können. Die beiden Türme dienten in dieser Zeit als Notunterkünfte und wurden deshalb erhalten.
Der Angelstein diente als Halterung für den Flügel des alten Stadttores. Im Stein ist eine Vertiefung zu erkennen, in welcher sich der Flügel des Tores drehte und für einen sicheren Halt des Tores sorgte. Durch die massive Bauweise des Tores schützte es die Bewohner sicher vor Angriffen.
(Jonas Breithaupt, Universität Koblenz-Landau, 2015)
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