Der Kleinbahnhof, welcher ab 1943 „Bullay Süd“ genannt wurde, war der Bullayer Bahnhof der Moselbahn („Saufbähnchen“). Das Fachwerkhaus, zweigeschossig, bestehend aus zwei Komplexen mit einem Turm, beinhaltete früher eine Gaststätte, die von Frau Schmalhöfer bewirtet wurde. Außerdem war der Kleinbahnhof / Bahnhof Süd mit einem Empfangsgebäude, einem Kiosk sowie einem Toilettenhäuschen ausgestattet.
Die Gleisanlage bestand aus zwei Bahnhofsgleisen, zwei Abstellgleisen, einem Übergabegleis zum Bahnhof der Kanonenbahn Bullay, zehn Weichen sowie einer Drehschreibe am nördlichen Bahnhofsende zum Wenden. Auf Gleis 1 fuhren die Personenzüge ein, Gleis 2 wurde als Verkehrsgleis genutzt. Auf dem Gelände befand sich ein Lokschuppen zur Unterbringung der Loks, ein Wasserturm mit Pumphäuschen in Nähe des Moselufers. Zur Lagerung der verschiedenen Güter befanden sich zwei Güterschuppen auf dem Bahnhofsgelände. Ein Schuppen gehörte der Bahn und der andere der Firma Raiffeisen. Äußerlich hat sich das Bahnhofsgebäude, welches im Jahr 2000 verkauft wurde, kaum verändert.
Die Renovierung verzögerte sich aufgrund von Abwasserproblemen mit dem Supermarkt, der im Bereich der früheren Ladestraße entstanden ist. An das Bahnhofsgebäude wurden zwei Garagen angebaut. Nach dem Verkauf des gesamten Geländes des Bahnhofs an die Gemeinde im Jahr 2001 wurden die restlichen Gleise beseitigt, um Parkplätze zu schaffen. Dort wo sich der Bahnsteig befand, ist heute eine zweispurige Omnibushalle. Ebenfalls auf dem Gelände befindet sich ein Raiffeisen-Markt und eine Raiffeisen-Tankstelle.
(Jennifer Abels, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Quelle Interview mit Frau Metzen, Reisebüro Ulfratours, 25.09.2015.
Literatur
Kenning, Ludger; Simon, Manfred (2003)
Die Moselbahn Trier - Bullay. Nordhorn.
Schulschenk, Fritz (2004)
125 Jahre Mosel-Eifel-Linie der Eisenbahn. Von Koblenz über Bullay bis nach Trier mit dem Dampfross. In: Eifeljahrbuch 2004, S. 218-220. Düren.
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