In den Jahren 1912 bis 1913 entstand nach Entwurf der Architekten D. und K. Schulze aus Dortmund die „Rote Kolonie“ - benannt nach der Farbe der Dacheindeckung - für Arbeiter und Angestellte des Façon-Eisenwalzwerks Louis Mannstaedt.
Das Werk war auf gut ausgebildete Facharbeiter angewiesen, die zum größten Teil aus Kalk in Troisdorf übernommen wurden und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Werk untergebracht werden sollten.
Die Konzeption der Roten Kolonie entsprach dem Grundgedanken der englischen Gartenstadtsiedlungen. Entlang der gekrümmten Straßenführungen und am Zeppelinplatz stehen im Wechsel drei Haustypen von eingeschossigen, verputzten Zweifamiliendoppelhäusern mit Zwerchhäusern, mit Vorgärten und rückwärtigen Nutzgärten. Zweigeschossige Mehrfamilienhäuser bilden die Randbebauung des zweiten Zentrums, des Bismarckplatzes, an dem auch die beiden, vom Werk eingerichteten öffentlichen Gebäude, der ehemalige Konsum und eine ehemalige Klein-Kinderschule, liegen. Beide Plätze werden durch spezifische Architekturelemente hervorgehoben. Für den Zeppelinplatz sind geschlossene Bauweise und die zum Teil durch Torbögen betonten Straßenmündungen an den Ecken charakteristisch. Die Bebauung am Bismarckplatz unterscheidet sich durch die auf die Schule bezogene Symmetrie der Platzanlage, durch die Gebäudehöhen und durch eckbetonende, polygonale Erker. Bis auf zwei Gebäude, die nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg neu errichtet wurden, ist die Struktur der Siedlung weitgehend erhalten. Insgesamt vermittelt die Siedlung den homogenen Eindruck einer malerischen Wohnanlage im Grünen, die sowohl im Bestand als auch im Siedlungsgrundriss als planmäßige Großanlage von Troisdorf schützenswert ist.
Denkmalbereich Die Ausweisung eines Denkmalbereiches wurde bereits kurz nach Inkrafttreten des Denkmalschutzgesetzes NW angeregt. 1990 trat die Satzung in Kraft. Bedenken und Anregungen wurden während der Offenlage nicht vorgebracht. Der Denkmalbereich „Troisdorf - Werkssiedlung Rote Kolonie“ ist einer von ist einer von drei Denkmalbereichen im Umfeld des Eisenwerks Friedrich-Wilhelms-Hütte in Troisdorf.
(Elke Janßen-Schnabel, Rheinisches Amt für Denkmalpflege, LVR, aus: Mainzer (Hrsg.) 1996)
Literatur
Dederichs, Matthias (1993)
Mannstaedt - Das Werk in Troisdorf 1913-1923. In: Troisdorfer Jahreshefte 23/1993, S. 45-59. Troisdorf.
Dederichs, Matthias (1991)
1911 - vor 80 Jahren kam Louis Mannstaedt nach Troisdorf. In: Troisdorfer Jahreshefte 21/1991, S. 30-42. Troisdorf.
Hönscheid, Rolf (1972)
Die Rote Kolonie. In: Troisdorfer Jahreshefte 9/1972, S. 3-22. Troisdorf.
Mainzer, Udo (Hrsg.) (1996)
Denkmalbereiche im Rheinland. (Arbeitshefte der rheinischen Denkmalpflege 49.) S. 208-211, Köln.
Schulte, Albert (1979)
Die "Friedrich-Wilhelms-Hütte", Troisdorfs jüngster Ortsteil. In: Troisdorfer Jahreshefte 9/1979, S. 119-137. Troisdorf.
Schulte, Albert (1974)
Der Mühlengraben zwischen Friedrich-Wilhelms-Hütte und Bergheim. In: Troisdorfer Jahreshefte, 4/1974, S. 107-123. Troisdorf.
Übernahme aus externer Fachdatenbank, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1912 bis 1913
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