Unter anderem befindet sich hier, auf der ehemaligen Innenkippe des Tagebaus Koyne, Deutschlands größte Lysimeterstation, die die Auswirkungen von Anbau-, Düngungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen auf die Bodenfruchtbarkeit und den Wasserhaushalt untersucht.
Die Ergebnisse, insbesondere des 1958 begonnenen Daueraufbringungsversuchs DA/58 auf der Fläche der Lysimeterstation, waren eine wesentliche Grundlage für die Konzeption des Koyne-Verfahrens.
Das Koyne-Verfahren stellt eine Methode zur Wiedernutzbarmachung von Bergbauflächen dar, bei der nach einer Grundmelioration Bioschlamm verregnet bzw. verrieselt wurde. Bei dem Daueraufbringungsversuch DA/58 wurde im Freiland Bioschlamm von der Kläranlage der Großkokerei Lauchhammer über eine erdverlegte Druckrohrleitung zum Speicherbecken der Versuchsstation und weiter in Verteilerbehälter geleitet. Von dort wurde der Bioschlamm nach Versuchsplan über die Erdbecken (88 für landwirtschaftliche Versuche (3 m x 6 m) und 32 für forstliche Versuche (6 m x 6 m)) verteilt. Das Koyne-Verfahren wurde hauptsächlich zur Herstellung landwirtschaftlicher Flächen angewandt und war zwar aufgrund der Gebundenheit an die phenolhaltigen Abwässer bzw. den Bioschlamm der Großkokerei ein eher lokal bedeutsames Verfahren, aber für die Nutzung und Entsorgung der genannten Nebenprodukte wesentlich.
Die praktische Anwendung erfolgte ab 1960 durch Verrieselung bzw. Bioschlamm-Verregnung auf einer Teilfläche der Pflugkippe des Tagebaus Koyne nordöstlich der Lysimeterstation (Objektnr. 32002190).
Datierung:
- Entstehung: 1955
Quellen/Literaturangaben:
- Heimatverein Grünewalde e.V.: Infotafel Dorferlebnispfad. Station 10.
- https://www.ilu-ev.de/koordinierungsstelle/versuchsstellen/ (Zugriff: 13.09.2023)
- mdl. Dirk Knoche, Stellvertretender Direktor / Leiter der Abteilung Agrar-und Forstökosysteme, Rekultivierung und Sanierung des FIB e. V., 2023
- Joachim Katzur, Lutz Böcker: Chronik der Rekultivierungsforschung und Landschaftsgestaltung im Lausitzer Braunkohlerevier bis 1990. Berlin 2010. S. 200 u. 291-302.
BKM-Nummer: 32003322
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)