Die beiden parallel angeordneten Hallengebäude (nördlich: Lager, südlich: Werkstatt) mit dem Verbindungstrakt wurden bereits in der Gründungszeit des Kraftwerks ab 1957 errichtet. Der Standort an den Gleisen und südlich der Hauptverwaltung wurde strategisch gewählt, um eine schnelle Erreichbarkeit und den An- und Abtransport der technischen Anlagen zu gewährleisten.
Auffallend ist die großzügige Verglasung der ansonsten verklinkerten Fassaden an den Längsseiten, die Tageslichtnutzung ermöglicht und eine helle und gut belichtete Arbeitsumgebung schafft. Unklar ist, ob die auffällige blaue Gestaltung der Tore bauzeitlich ist (vgl. z.B. VEB Zuckerfabrik Nordkristall Güstrow). Stellenweise wurde sie sichtbar erneuert und bei der Sanierung der Fenster an der Westfassade aufgegriffen. Ursprünglich könnte sie auf praktische (Markierung und Orientierungspunkte im Industriegebiet) und ästhetische (architektonische Gestaltung) Überlegungen zurückzuführen sein.
Nach der Stilllegung des Kraftwerks 1996 blieb die Werkstatt erhalten und befindet sich bis heute in Nachnutzung. Sie ist als historisches Erbe von Bedeutung und stellt einen wichtigen Teil der Industriegeschichte der Region dar. Ihre Erhaltung ist von wissenschaftlichem und historischem Interesse, da sie Einblicke in die technischen Aspekte und die Funktionsweise der frühen Kraftwerktechnik in der DDR bietet.
Datierung:
- Erbauung: nach 1959
- Umbau: nach 1990
Quellen/Literaturangaben:
- Lageplan des Kraftwerks Lübbenau von 1976, zur Verfügung gestellt von Günther Noatsch, 15.02.2023.
BKM-Nummer: 32003218
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)