Das Gebäude wurde in der Aufbauphase des Kraftwerkes ab 1957 errichtet. Es besteht aus sechs Geschossen und ist so konzipiert, dass die verschiedenen Verwaltungsbereiche (Büros, Besprechungsräume, Archivräume und andere Einrichtungen) in drei Gebäudeflügeln untergebracht sind. Ein Verbindungstrakt vervollständigt die Vierflügelanlage mit trapezförmigem Grundriss.
Die Architektur des Verwaltungsgebäudes zeichnet sich durch eine streng gerasterte Fassade aus. Sie zeigt deutliche Einflüsse der späten 1950er Jahre, die noch im Kontext der allgemeinen internationalen Nachkriegsmoderne stehen. Das Flachdach vervollständigt das architektonische Konzept. Bei der Sanierung des Gebäudes in den letzten Jahren wurden die Fenster und die Eingangssituationen komplett erneuert, wobei die Fassadenstruktur im Wesentlichen erhalten blieb. Im Inneren haben sich die Grundrisse, das Foyer und die Treppenhäuser in den Seitenflügeln bewahrt.
Das Verwaltungsgebäude stellt in seinem Bestand einen wichtigen Teil der ursprünglichen Infrastruktur und der Industriegeschichte der Region dar. Es diente als zentrale Schaltstelle, von der aus die Verwaltung und Organisation des gesamten Kraftwerkbetriebs gesteuert wurde. Als Sitz der Verwaltung war es der Ort für strategische Entscheidungen, die für die Energieerzeugung und den reibungslosen Betrieb des Kraftwerks von großer Bedeutung waren.
Die Erhaltung des Verwaltungsgebäudes als historisches Erbe ist von entscheidender Bedeutung, um die Industriegeschichte und die Entwicklung des Kraftwerks Lübbenau angemessen zu würdigen. Darüber hinaus bietet es wertvolle Einblicke in den Baustil und die architektonische Gestaltung industrieller Bauten in der DDR der späten 1950er Jahre.
Datierung:
- Erbauung: nach 1959
- Umbau: nach 1990
Quellen/Literaturangaben:
- Lageplan des Kraftwerks Lübbenau von 1976, zur Verfügung gestellt von Günther Noatsch, 15.02.2023.
BKM-Nummer: 32003217
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)