Die von den Elektrofiltern eingeleiteten und geteilten Rauchgase strömen zu je vier Absorbertürmen pro Werk, wo sie zunächst den Vorwäscher (Quencher) passieren und dort mit Kalksteinsuspension eingesprüht, abgekühlt und mit Wasser angereichert sowie vorgereinigt werden. Eingeblasene Luft oxidiert den Gips bei pH-Werten von 4-5, sodass in den Rauchgasen enthaltende Chloride und Fluoride zu einem großen Teil entfernt werden. Von dort gelangen die Rauchgase für die Restentschwefelung in den Absorberbereich. Hier wird erneut Kalksteinsuspension eingesprüht, sodass bei einem pH-Wert von etwa 6 das SO2 fast vollständig entfernt wird. Vom Absorberturm aus wird das gereinigte Rauchgas durch den Wasserabscheider abgeführt und gelangt mit einer Temperatur von etwa 70 Grad C in den Nasszellenkühlturm.
Das entstandene Reaktionsprodukt der Verbindung von Kalksteinsuspension und Schwefel, der Gips, wird dadurch abgeschieden und anschließend in einem Vakuumbandfilter entwässert. Die Anlage produziert somit pro Stunde 175 t hochwertigen Gips für die Baustoffindustrie und trägt auf diese Weise zur weiteren Verbesserung der ökologischen Bilanz der Rauchgasentschwefelungsanlage bei.
Die maximalen Emissionswerte (i.N., trocken, 6 Prozent) betragen in mg/m³: 400 SOx, 1 HF, 3 HCI und 50 Staub.
Datierung:
- Aufstellung: 1992-1996
Quellen/Literaturangaben:
- E. Landgraf und R. Widzgowski: Nachrüstung von Entschwefelungsanlagen in Braunkohlenkraftwerken der neuen Bundesländer am Beispiel des Kraftwerkes Jänschwalde (3.000 MW), in: VEAG (Hg.): Die Braunkohlenkraftwerke der VEAG, Wien 1998, S. 290-294.
BKM-Nummer: 32002881
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)