Es handelt sich um einen zweigeschossigen Flachbau ohne Keller, der für die Essensausgabe von ca. 1.600 Portionen und 400 Plätze konzipiert war. Die Bauausführung erfolgte durch den VEB Leichtbaukombinat, der den Stahlbetonskelettbau mit Mauerwerkanbau (Küche) konzipierte, wobei die Außenwände mit VGB-Stahlbetonfertigteilen und GSB-Außenwandplatten, die Innenwände als Mauerwerk ausgeführt wurden.
Neben der Hauptfunktionsfläche im Obergeschoss, dem Speisesaal, boten weitere Funktionsflächen im Erdgeschoss Platz für unterschiedliche Nutzungsvarianten. Nach Angaben eines ehemaligen Kraftwerkers befand sich in Lübbenau eine HO-Verkaufsstelle.
Nach Stilllegung des Kraftwerks und Schließung der Kantine erfolgten Umnutzung und mehrfache Sanierung. Eine einschneidende Veränderung bedeutete die Schließung bzw. Erneuerung des gestaltungsrelevanten Fensterbandes. Dennoch ist die Betriebskantine in ihrem Bestand bis heute ein wichtiges Dokument der Bautätigkeit des BMK Kohle und Energie. Gleichzeitig handelt es sich um eines der letzten Gebäude auf dem ehemaligen Kraftwerkgelände.
Datierung:
- Planung: 1978/1979
- Erbauung: um 1980
Quellen/Literaturangaben:
- Dieter Kahl (et al.): Braunkohlenverstromung im Lausitzer Revier. Die Geschichte ehemaliger Braunkohlenkraftwerke, in: Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e.V. (Hg.): Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz, Bd. 10, Cottbus 2009, S. 121-136.
- Auskunft von Günter Noatsch, 15.02.2023.
- Wüstenrot Stiftung (Hg.): Moderne Architektur der DDR. Gestaltung, Konstruktion, Denkmalpflege, Leipzig 2020, S. 284.
- VEB BMK Kohle und Energie (Hg.): Gastronomische Einrichtung - VGB, Betriebsgaststätte BG 1600/400, Dresden 1978/79.
BKM-Nummer: 32002778
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)