Die Baukubatur der Kesselhäuser richtet sich nach den technischen Anforderungen der Dampferzeuger. Entsprechend der Anzahl von vier Dampferzeugern pro Werk überragen vier turmartige Überhöhungen den Gesamtkomplex mit einer Höhe von 85 m. Damit bilden die Kesselhäuser die höchsten Gebäude des Kraftwerks, die nach Rückbau der Schornsteine nur noch von den 115 m hohen Kühltürmen überragt werden.
Die Kesselhäuser wurden 1976 bis 1988 in Mischbauweise als Kombination von monolithischen Stahlbetonkonstruktionen, kraftwerkstypischen Stahlbeton-Fertigteilen und Stahlbaukonstruktionen errichtet. Während einer umfangreichen Fassadensanierung des Kraftwerkkomplexes von 1991 bis 1995 wurden auch die Fassaden der Kesselhäuser erneuert. Nach der Demontage der Asbestzementplatten und der Stahltrapezbleche ersetzte man diese durch neue silberfarbene Stahltrapezbleche, die eine optische Angleichung an die neue REA-Anlagen bewirkte und den neuen Anforderungen der Lärm- und Wärmedämmung entsprachen. Bauzeitlich erhalten ist die Glasfassade an der Südseite, die im Kontrast zu der einheitlichen Stahltrapezfläche steht.
Datierung:
- Erbauung: 1976-1988
- Sanierung: 1991-1995
Quellen/Literaturangaben:
- Rüdiger Gudat, Werner Wagner, Ingrid Weber und Günter Suschke: Tradition und Zukunft. Eine Chronik über 30 Jahre Stromerzeugung und 35 Jahre Geschichte des Kraftwerkes Jänschwalde, Peitz 2011, S. 92.
- Helmut Gerth: Architekt und Industriebau, in: Bauakademie der DDR und Bund der Architekten der DDR (Hg.): Architektur der DDR, Nr. 33, Berlin 1984, S. 335-338.
BKM-Nummer: 32002627
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)