Standort ehemalige Brikettfabrik Plessa

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Plessa
Kreis(e): Elbe-Elster
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 28′ 21,58″ N: 13° 37′ 4,04″ O 51,47266°N: 13,61779°O
Koordinate UTM 33.404.001,64 m: 5.703.294,74 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.404.099,20 m: 5.705.131,40 m
  • Standort ehemalige Brikettfabrik Plessa

    Standort ehemalige Brikettfabrik Plessa

    Fotograf/Urheber:
    Dr. Barbara Kündiger
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Das Areal umfasst den ehemaligen Standort der Brikettfabrik Agnes in Plessa (in der DDR-Zeit BK 63), die von 1901 bis 1990 in Betrieb war.
Am 01.07.1897 wurde die Plessaer Braunkohlewerke GmbH Berlin gegründet. Sie übernahm die 1894 durch den Berliner Kaufmann Fritz Feller begonnenen Arbeiten für eine Tiefbaugrube und führte die Braunkohleförderung ab 1902 als Tagebau Agnes weiter. In diesem Zusammenhang entstand die Brikettfabrik nördlich der Eisenbahnstrecke Kohlfurt – Falkenberg, die ursprünglich durch die Oberlausitzer Eisenbahn-Gesellschaft betrieben wurde, seit dem 01.06.1874 in Betrieb war und die Station Plessa ab 1885 bediente. Die Kohle stammte bis 1955 aus dem Tagebau Plessa, der sich östlich der Brikettfabrik und nördlich der Bahnlinie erstreckte, ab 1956 aus dem Tagebau Plessa-Lauch. Die Qualität aus der Kohle aus dem Tagebau Plessa-Lauch war jedoch für die Brikettierung zu minderwertig, sodass Kohle aus dem Tagebau Kleinleipisch zugesetzt werden musste. Der Tagebau Plessa-Lauch wurde am 31.12.1965 stillgelegt. Fortan kam die Kohle aus den Tagebauen Kleinleipisch und Klettwitz.
Entwicklungsdaten der Brikettfabrik:
Die Brikettfabrik bestand ursprünglich aus Presshaus, Nasshaus und Kesselhaus. 1901 wurde die Arbeit mit sechs Pressen begonnen. Die Brikettfabrik verfügte außerdem über sechs Tellertrockner, eine Rohkohleaufbereitungsanlage und ein Kesselanlage. 1901 wurde eine neue Kettenbahn vom Tagebau zur Fabrik installiert und eine elektrische Zentrale in Betrieb genommen. Im selben Jahr erfolgte auch der Einsatz einer feuerlosen Lokomotive in der Brikettfabrik, womit die bislang eingesetzten Pferde ersetzt wurden.
1911 wurden der siebte Tellertrockner und eine Buckauer Brikettpresse 14 Zoll eingebaut.
1913 und 1916 ersetzte man zwei Pressen durch zwei Buckauer Zweistrangpressen 14 Zoll.
1919 erfolgte der Neubau der Rohkohleverladung mit einer größeren Sortieranlage.
1920 wurde die Rohkohleaufbereitung II in Betrieb genommen, 1921 der Generator 3 in der elektrischen Zentrale aufgebaut.
1922 begann der Betrieb der Siebkohleverladung und der Siebkohlebunker.
1925 baute man eine Schlotentstaubung und Innenentstaubung ein, ein Nassdienstgebäude mit Verbindungsbandbrücken wurde errichtet.
1926 begann der Bau eines 600-t-Bunkers, ein Expeditionsgebäude wurde errichtet und die Kettenbahn auf Großraumförderung (27 m³ , 900er Spur, Dampflok) umgestellt.
1926/1927 installierte man eine weitere Buckauer Zweistrangpresse 14 Zoll und den Tellertrockner 8.
1928 errichtete man ein Kühlhaus (Inbetriebnahme 1930), ein Jahr später ein Feuerwehrgebäude.
1930 wurde eine weitere Buckauer Einstrangpresse 10 Zoll eingebaut.
1945 im Mai wurde der Betrieb in der Brikettfabrik wieder aufgenommen.
1946/1947 wurde der Bau des bereits begonnenen 90-m-Schornsteins fortgeführt und 1947/1948 ein Kesselhaus neu errichtet.
1959/1960 erfolgte der Umbau des Nassdienstes.
1961 wurden neue Tragkettenförderer im Trockendienst eingesetzt.
1964/1965 Umbau der Brüdenschlote 1 bis 4 (Filtereinbauten und ERG-Staubabführung).
1964-1966 Umbau des Nassdiensts II (Rohkohleaufbereitung).
1966-1969 Rekonstruktion der Dampferzeuger 1-4.
1973 Inbetriebnahme des Pumpenhauses Ost und der Trübrohrleitung zum RL 10.
1978-1980 Rekonstruktion der mechanischen Entstaubungsanlagen.
1983 Kohlestaubexplosion, nach drei Monaten Wiederaufbaumaßnahmen inklusive Erneuerung technischer Anlagen.
1986 Anlage der Spülkippe RL10 (Ascheverspülung).
1989 Abschluss der Erneuerung der 6-kV-Schaltanlage in der Zentrale der Brikettfabrik 63.

Datierung:
  • Erbauung: 1900
  • Betriebsbeginn: 1901
  • Abbruch: 1990

Quellen/Literaturangaben:
  • http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=83765 (Zugriff am 24.08.2022)
  • Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e. V. (Hg.): Brikettfabriken und Kraftwerke. Revier Lauchhammer. Lauchhammer 2004, S. 41-48.
  • Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e. V. (Hg.): Bergbaugeschichte im Revier Lauchhammer. 4. Aufl. 2008 Kroppen, S. 105.
  • http://www.bahnstrecken.de/indexf.htm?http://www.bahnstrecken.de/ole.htm (Zugriff am 24.8.2022)
  • Braunkohlenveredelung GmbH Lauchhammer. Vor 90 Jahren - Bau der Brikettfabrik Plessa. Eine Auswahl von Dokumentationen zur Entwicklung der Brikettfabrik und des Bergbaus im Raum Plessa, in: Betriebsgeschichtliche Schriftenreihe, Forst 1990, S. 11, 12, 47-50.

BKM-Nummer: 32002167

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Standort ehemalige Brikettfabrik Plessa

Schlagwörter
Ort
Plessa
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Standort ehemalige Brikettfabrik Plessa”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32002167 (Abgerufen: 28. März 2025)
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