Das Wohn- und Geschäftshaus aus vorwiegend gelben Klinkern ist mit farbigen und glasierten Klinkern gestaltet. Wurden die roten Klinker klassischerweise für die Gestaltung der Sockelzone, der Fenster und der Gesimse verwendet, ist der Einsatz von grünen, dunkelbraunen, beigen und weißen Klinkern von künstlerischem Rang. In regelmäßiger Setzung ergeben sie Muster und bilden farbige Ornamente, die vergleichbar mit jenen der Direktorenvilla Friedrich Hoffmanns in der Calauer Straße 27 sind. Friedrich Hoffmann, der die Hoffmannsche Ziegelei gründete, gehörte die Grube Victoria bei Kleinräschen. 1889 erhielt er die Genehmigung zum Betrieb einer Kohlebahn von der Grube Victoria zum Bahnhof Großräschen, die provisorisch betrieben wurde. Nach seinem Tod ging die Ziegelei in den Besitz der Niederlausitzer Braunkohlenwerke AG in Berlin über. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Betrieb als Ziegeleibetrieb Großräschen, Werk III fortgeführt, bis die Produktion 1960 eingestellt wurde. Ob das Wohn- und Geschäftshaus bis zu diesem Zeitpunkt als Büro und Kontor genutzt wurde, ist nicht bekannt. Heute ist das Gebäude zur Wohnnutzung umgebaut.
Datierung:
- Erbauung: nach 1900
Quellen/Literaturangaben:
- Chronikbeirat Großräschen (Hg.): Chronik der Stadt Großräschen, Großräschen 1999, S. 196.
BKM-Nummer: 32001727
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)