Aufgrund der horizontalen Ausrichtung der Lausitzer Flöze ist ein sehr effizienter Tagebaubetrieb durch Direktversturz mittels Abraumförderbrücken möglich. Diese Gewinnungs- und Fördertechnologie stellt eine Lausitzer Besonderheit dar.
Durch den Tagebau Cottbus-Nord wurden 2.962 ha Land in Anspruch genommen, 903 Menschen umgesiedelt und von 1981 bis 2010 insgesamt 820,6 Mio. m³ Abraum bewegt und 173,3 Mio. t Rohkohle gefördert. Der Tagebau Cottbus-Nord war der letzte Tagebau Deutschlands, in dem die Rohkohle direkt mit einem werkseigenen Zug abtransportiert wurde. Er belieferte das Kraftwerk Jänschwalde, das drittgrößte Kraftwerk Deutschlands, wo die Rohbraunkohle verstromt wurde.
Seit Beendigung der Förderung wird die Bergbaufolgelandschaft durch Aufforstung und vor allem Flutung rekultiviert. Mit dem Cottbuser Ostsee soll der größte See des Lausitzer Seenlandes entstehen.
Bereits 1982 wurde in der Zeitschrift „Architektur in der DDR“, Heft 11, ein erster Entwurf der Bergbaufolgelandschaft veröffentlicht. Er zeigt sowohl die Außenhalde als auch einen, wenn auch kleineren, Cottbuser See, zudem Flächen für Landwirtschaft, Wein- und Obstanbau sowie Fischteiche.
Auf der 1975-1984 entstandenen Außenhalde Bärenbrück (Objektnr. 32000581) fanden bereits in den 1970er Jahren Aufforstungsarbeiten statt. Die Konzeption für die Rekultivierung wurde vom BKW Cottbus und vom Büro für Territorialplanung Cottbus erarbeitet. Es liegen zudem Pläne zur Hangsicherung des östlichen Steilhangs und zur Wiedernutzbarmachung der Halde von 1979/1980 vom Projektierungsbüro für Garten- und Landschaftsgestaltung, Großschönau vor.
Die Rekultivierung der ehemaligen Tagebauflächen wird von der LEAG, und für die sogenannten rückwärtigen Bereiche von der LMBV, auf Basis des Abschlussbetriebsplans von 1997 durchgeführt. Große Flächen im Nordosten werden oder sind bereits aufgeforstet. Eine große Fläche im Südwesten soll vom zukünftigen Ostsee, der seit 2019 in Flutung begriffen ist, eingenommen werden. Insbesondere in den gekippten Uferböschungen des künftigen Ostsees wurden Rütteldruckverdichtungen und Fallgewichtsverdichtungen durchgeführt.
Datierung:
- Abbau: 1978-2014
Quellen/Literaturangaben:
- https://cottbuser-ostsee.de/2021/08/23/wussten-sie-schon-dass-bereits-zu-ddr-zeiten-planungen-fuer-einen-cottbuser-ostsee-bestanden/ (Zugriff: 05.10.2023)
- LMBV (Hg.): Welzow-Süd/Jänschwalde/Cottbus-Nord, Lausitzer Braunkohlenrevier. Wandlungen und Perspektiven, Nr. 15, Senftenberg 2015.
- https://archive.ph/20151224220740/https://www.rbb-online.de/wirtschaft/thema/2014/kohle/welzow/beitraege/tagebau-cottbus-nord-ist-geschichte-braunkohle-lausitz.html (Zugriff: 05.10.2023)
- Birgit Schroeckh, Regine Grosser, Thomas Schütze: Bergmännische und bodenmechanische Anforderungen an die Gestaltung des Tagebaurestloches Cottbus-Nord für die Folgenutzung. In: S. Busch, R. Grosser, B. Schroeckh, J. Rascher (Hrsg.): Energie aus heimischen Brennstoffen. Der Braunkohlentagebau Cottbus-Nord und die Lausitzer Landschaft nach der Braunkohle. EDGG Heft 254. S. Hannover 2015. S. 32-53.
- https://de.wikipedia.org/wiki/LEAG_(Unternehmen) (Zugriff: 11.10.2023)
BKM-Nummer: 32000474
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)