In der Oxyfuel-Forschungsanlage in Schwarze Pumpe wurden bis zu 99,7 Prozent des produzierten Treibhausgases abgetrennt und im flüssigen Zustand verfrachtet. Davon wurden 1.510 t des anfallenden Kohlendioxids zur Erprobung der Deponietechnik bei Ketzin ausgelagert. Außerdem wurden etwa 10 t für eine Algenzuchtanlage in Senftenberg genutzt. Die übrige Menge des anfallenden Kohlenstoffdioxids setzte man frei, da für den Probebetrieb keine Lagerstättenkapazität oder industrieller Nutzungsbedarf bestanden.
Das in Schwarze Pumpe erprobte Verfahren sollte in einem CCS-Demonstrationskraftwerk in Jänschwalde Anwendung finden und schließlich auf die Braunkohlekraftwerke des Konzerns übertragen werden. Planungen dazu wurden nach Erlass des Kohleausstiegsgesetzes verworfen. Die Forschungsergebnisse wurden stattdessen 2014 in einem CCS-Demonstrationskraftwerk des Energiekonzerns Sask Power in Saskatchewan in Kanada realisiert. Im selben Jahr nahm man die Oxyfuel-Forschungsanlage in Schwarze Pumpe außer Betrieb. Nach vollständiger Demontage der technischen Anlagen sollen die Gebäude zurückgebaut werden.
Datierung:
- Entstehung: 2008
- Stilllegung: 2014
Quellen/Literaturangaben:
- Stefan Schroeter: Vattenfall schließt seine Oxyfuel-Pilotanlage, 28.04.2014, URL: https://www.stefanschroeter.com/824-vattenfall-schliesst-seine-oxyfuel-pilotanlage.html (Zugriff: 03.11.2022).
- Kerstin Schilling (Leag, Abteilung Kommunikation, Politik, Marketing), persönliche Gespräche am 14.09.21, 22.09.22 und 04.04.23.
- Schwarze Pumpe CCS pilot. Putting oxycoal theory into practice, in: Clarion Energy (Hg.): Power engineering international, Vol. 17, Nr. 1, Tulsa 2009, S. 4.
- M. Mercedes Maroto-Valer: Developments and innovation in carbon dioxide (CO2) capture and storage technology Volume 2, Carbon dioxide (CO2) storage and utilisation, Boca Raton 2010.
BKM-Nummer: 32000432
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)