Produktionsgebäude Harzherstellung (Raschig Werk)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 10′ 33,18″ N: 12° 29′ 31,76″ O 51,17588°N: 12,49216°O
Koordinate UTM 33.324.703,71 m: 5.672.373,73 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.534.522,80 m: 5.671.326,15 m
Im Zentrum der Fabrikanlage liegt zwischen dem Holzmehllager im Norden, der Formmassenproduktion im Osten, dem Sozial- und Verwaltungsgebäude im Süden sowie dem ehemaligen Lagergebäude für Phenole im Westen das Produktionsgebäude zur Herstellung von Phenolharzen. Diese dienen als Grundlage zur Erzeugung duroplastischer Formmassen.
Der zweigeschossige Fabrikbau mit flachem Walmdach und entlang der Längsachse des Baukörpers ausgerichtetem, zweigeschossigen Dachaufbau ist unterkellert und verfügt über unterirdische Transportkanäle zum Holzmehllager und der Formmassenerzeugung, einem ebenfalls unterirdischen Verbindungsgang zum Sozial- und Verwaltungsgebäude sowie einer Rohrbrücke zum ehemaligen Phenoltanklager. Prägnant ist der Eingangsrisalt mit Okulus auf der Nordseite. Das Objekt wurde in der ersten Bauphase der Fabrikanlage als Stahlbetonkonstruktion erbaut und mit dunklen Klinkersteinen verkleidet. Die ursprünglichen Fenster im ersten und zweiten Geschoss sind nicht mehr vorhanden und deren Öffnungen teilweise zugemauert. Lediglich die doppelreihigen, kleinen Fenster des Dachaufbaus scheinen noch original zu sein.
Das in einer späteren Bauphase, vermutlich zu DDR-Zeiten, errichtete Stahlgerüst auf der Südseite des Objekts wurde 1994 zur Erweiterung der Produktionsanlagen für die Harzherstellung in Leichtbauweise mit Metallplatten und einer Wärmedämmung umgebaut. Dieser Umbau scheint eine Folge der Produktionsumstellung in der Harzerzeugung gewesen zu sein, als diese von Phenolharzen auf Melaninharze umgestellt wurde.
Das Objekt ist Teil der ursprünglichen karbochemischen Fabrikanlage. Es dient von Beginn an der Herstellung von Harzen, die Grundlage für die Produktion von duroplastischen Formmassen sind. Es spielt damit eine zentrale Rolle innerhalb der Produktionsabläufe des Werks. Das Objekt ist dadurch wirtschafts- und technikhistorisch von Bedeutung.

(Christian Schmidt, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1940–1942

Quellen/Literaturangaben:
  • Bauaktenarchiv Borna, Leipziger Straße 40.
  • Firmenarchiv Raschig.
  • Sächsisches Wirtschaftsarchiv e.V. (Leipzig), U44 Max Pommer, Sign. 101, Bd. 4, S. 29.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Dr. F. Raschig GmbH (GND: 74617-4)
  • Eigentümer: Dr. F. Raschig GmbH (GND: 74617-4)
  • Eigentümer: VEB Plasta Kunstharz- und Pressmassewerk Espenhain
  • Eigentümer: Plasta GmbH
  • Eigentümer: Raschig AG
  • Eigentümer: Raschig GmbH
  • Entwurf: Otto Schittenhelm
  • Ausführung: Max Pommer Eisenbetonbau (GND: 6031181-2)

BKM-Nummer: 31200008

Produktionsgebäude Harzherstellung (Raschig Werk)

Schlagwörter
Ort
Gestewitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Produktionsgebäude Harzherstellung (Raschig Werk)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31200008 (Abgerufen: 21. März 2025)
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