Industriegebiet Zeißig, O-Bus-/Omnibus-Betriebshof

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Hoyerswerda
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 25′ 51,8″ N: 14° 17′ 29,04″ O 51,43106°N: 14,2914°O
Koordinate UTM 33.450.740,28 m: 5.697.999,93 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.450.857,01 m: 5.699.834,80 m
  • Eine Halle des Busdepots, Ansicht von Nordosten

    Eine Halle des Busdepots, Ansicht von Nordosten

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Das Industriegebiet Zeißig entstand zur Versorgung der Hoyerswerdaer Neustadt. Es war abzusehen, dass der neue Stadtteil rasant wachsen würde - man brauchte Versorgungsbetriebe neuer Dimensionen; auch der innerstädtische Verkehr und der Transport zum Kombinat Schwarze Pumpe musste organisiert werden. Man sah auf Zeißiger Flur eine große Fläche für das Industriegebiet vor, die unmittelbar an der Bahnlinie Roßlau - Horka gelegen ist. Der räumliche Abstand von 2 Kilometern zum Stadtrand vermied Störungen durch Lärm, Schmutz und Geruchsbelästigungen.
Im ersten Schritt waren ein Abstellhof für Kraftomnibusse, eine Reparaturstation für Busse und LKW, eine Molkerei, eine Großbäckerei, eine Industriewäscherei, eine »Grobküche« und ein großes Gemüselager geplant. Man begann im September 1958 mit den Erschließungsarbeiten - Verlegung von Versorgungsleitungen, Straßen, Bahnanschlüssen. Das Busdepot wurde zuerst in Angriff genommen, denn mit dem Bau der Neustadt bekam der öffentliche Verkehr ganz neue Dimensionen. Allein die Anzahl der Busse stieg von 112 im Jahre 1957 auf 243 im Jahre 1963, die Zahl der beförderten Personen stieg im gleichen Zeitraum von 8 auf 12 Millionen. Wichtigste Verbindungen waren die nach Schwarze Pumpe, Knappenrode, Lauta und Laubusch.
Für den künftigen VEB Kraftverkehr wurden ab 1959 im Industriegebiet vier Großgaragen, eine Waschanlage, eine Tankstelle, vier Arbeitsgruben und ein Verwaltungs- und Sozialgebäude errichtet. Nach Bauverzögerungen waren die Großgaragen im Februar 1961 in Betrieb genommen. Weitere Bauten wurden erst bis Mitte der 1960er Jahre fertiggestellt.
Das Busdepot besteht aus vier aneinandergebauten Hallen in Stahlbetonkonstruktion. Das dünnschalige Betondach überspannt in einem flachen Bögen eine große Fläche. Jeweils sieben Sattelsheds pro Halle sorgen für eine gleichmäßige Belichtung. Die Giebelseiten sind komplett mit Einfahrtstoren ausgestattet. Die bauzeitlichen Stahltore wurden nach 1990 durch Falt- und Rolltore mit größeren Glasbereichen ersetzt. Konstruktiv wie formal sind die Hallen anspruchsvoll gestaltet.
Diese Hallenkonstruktion wurden außer in Hoyerswerda in Rostock, Schwarze Pumpe und Lauchhammer ausgeführt, somit haben sie singulären Wert. Das Busdepot ist baugeschichtlich, baukonstruktiv sowie als Zeugnis des städtischen Nahverkehrs auch verkehrs- und technikgeschichtlich von Bedeutung.

LfD-BKM/2023

Industriegebiet Zeißig, O-Bus-/Omnibus-Betriebshof

Schlagwörter
Ort
Hoyerswerda
Alternativer Ortsname
Wojerecy
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Industriegebiet Zeißig, O-Bus-/Omnibus-Betriebshof”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000253 (Abgerufen: 30. April 2025)
Seitenanfang