Werksanschlussgleis DTS

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Krauschwitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 31′ 25,52″ N: 14° 42′ 45,46″ O 51,52376°N: 14,71263°O
Koordinate UTM 33.480.063,01 m: 5.708.110,32 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.480.190,95 m: 5.709.949,55 m
  • Anschlussgleis, ca. 1,5 km lang, vollständig erhaltener Bahndamm mit Oberbau, Walzzeichen

    Anschlussgleis, ca. 1,5 km lang, vollständig erhaltener Bahndamm mit Oberbau, Walzzeichen

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
    Medientyp:
    Bild
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  • Anschlussgleis, ca. 1,5 km lang, vollständig erhaltener Bahndamm mit Oberbau Klemmfederbefestigung, Straßenüberführung Eichenweg

    Anschlussgleis, ca. 1,5 km lang, vollständig erhaltener Bahndamm mit Oberbau Klemmfederbefestigung, Straßenüberführung Eichenweg

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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Ludwig Rohrmann erwirbt 1878 die zum Verkauf stehende Geschirrtöpferei Scheerans & Co. in Krauschwitz. Die Produktpalette verschiebt sich ab 1884 zur Industriekeramik, insbesondere säurefestem Steinzeug, für die rasant wachsende chemische Industrie. 1898 wurde das prosperierende Werk in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1902 fusionierte die AG mit zwei weiteren Firmen aus der Branche und zwei Jahre später mit der Deutschen Tonröhren- und Chamottefabrik AG, Europas größtem Hersteller von Steinzeug-Kanalisationsrohren in Münsterberg (Ziebice)/ Schlesien, zur Deutschen Ton- und Steinzeugwerke AG. Der Werksverbund entwickelt sich bis 1945 zum größten und bedeutendsten Laborkeramikhersteller der Welt.

Mit der Erweiterung der Produktion, vor allem auf Produkte der chemischen Industrie und der Elektrokeramik, wurde der Anschluss an ein Leistungsfähiges Transportsystem unabdingbar. Vom Bahnhof Krauschwitz an der Bahnstrecke Weißwasser - Muskau - Sommerfeld (Lubsko), an welchem bereits ein Anschlussgleis der Keulahütte begann, wurde östlich abzweigend in stetigem Anstieg Richtung Westen ein etwa 1,5 km langes Anschlussgleis bis in das nördliche Werksgelände erbaut.

Das Gleis ist heute noch weitgehend vorhanden und wurde nur im Bereich von zwei Privatgrundstücken, die an das Flurstück 327 grenzen, entfernt. Der Oberbau besteht durchgängig aus Betonschwellen mit Klemmfederbefestigung, die heute nicht mehr zugelassen ist. Bei Wiedereinrichtung der Staatsbahnstrecke wäre der Werksanschluss reaktivierbar.

Der Bahndamm im Bereich des unbebauten Geländes weist eine Besonderheit auf: Er ist übersät von unzähligen kleineren und größeren Keramikbruchstücken aus der Werksproduktion. Es entsteht der Eindruck, als wurde der Bahndamm als Kippe für fehlerhafte Produktion sowie Ofensteine verwendet.

Das Anschlussgleis ist aufgrund seiner Besonderheiten von technikgeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung.

(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1890-1910

Quellen/Literaturangaben:
  • Heinze, Helga; Klein, Holger; Krabath, Stefan: Muskauer Steinzeug Handwerk und Industrie; Verlag Gunther Oettel 2019.
  • Wikipedia Ludwig Rohrmann

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 31000093

Werksanschlussgleis DTS

Schlagwörter
Ort
Krauschwitz i.d. O.L.
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Werksanschlussgleis DTS”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-31000093 (Abgerufen: 17. März 2025)
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