Mit der Erweiterung der Produktion, vor allem auf Produkte der chemischen Industrie und der Elektrokeramik, wurde der Anschluss an ein Leistungsfähiges Transportsystem unabdingbar. Vom Bahnhof Krauschwitz an der Bahnstrecke Weißwasser - Muskau - Sommerfeld (Lubsko), an welchem bereits ein Anschlussgleis der Keulahütte begann, wurde östlich abzweigend in stetigem Anstieg Richtung Westen ein etwa 1,5 km langes Anschlussgleis bis in das nördliche Werksgelände erbaut.
Das Gleis ist heute noch weitgehend vorhanden und wurde nur im Bereich von zwei Privatgrundstücken, die an das Flurstück 327 grenzen, entfernt. Der Oberbau besteht durchgängig aus Betonschwellen mit Klemmfederbefestigung, die heute nicht mehr zugelassen ist. Bei Wiedereinrichtung der Staatsbahnstrecke wäre der Werksanschluss reaktivierbar.
Der Bahndamm im Bereich des unbebauten Geländes weist eine Besonderheit auf: Er ist übersät von unzähligen kleineren und größeren Keramikbruchstücken aus der Werksproduktion. Es entsteht der Eindruck, als wurde der Bahndamm als Kippe für fehlerhafte Produktion sowie Ofensteine verwendet.
Das Anschlussgleis ist aufgrund seiner Besonderheiten von technikgeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1890-1910
Quellen/Literaturangaben:
- Heinze, Helga; Klein, Holger; Krabath, Stefan: Muskauer Steinzeug Handwerk und Industrie; Verlag Gunther Oettel 2019.
- Wikipedia Ludwig Rohrmann
Bauherr / Auftraggeber:
- --
BKM-Nummer: 31000093