Außerhalb des eingezäunten Museumsareals vorhandene Gleisanlagen der 900 mm-Grubenbahn aus der letzten Betriebszeit der Brikettfabrik sind unter starkem Bewuchs verborgen. Die vorhandene Überladerampe war infolge Bewuchses kaum aufzufinden. Die noch vorhandenen Gleise sind der letzte Rest einer mehrere Hundert Kilometer umfassenden Betriebsanlage, die über Jahrzehnte die Rohkohlezufuhr zu diesem und anderen Werken sicherstellte, zuletzt die Zufuhr der Kohle aus den östlichen Tagebauen in Veredlungsbetriebe, deren Bunker ein Umbau auf Regelspurgleis nicht zuließ. Der 2012 neu errichtete Rundkurs für Draisinenbetrieb war zum Zeitpunkt der Begehung nicht betriebsfähig.
Die Anlagen in 600 mm Spurweite wurden im Rahmen der Museumsplanung als Neubauten zur Demonstration der Teiltechnologien Herstellung von senkrechten Schächten sowie der untertägigen Streckenentwässerung neu errichtet. Die Schachtbohranlage befindet sich auf dem Bunkerdamm der Rohkohlezuführung hier wird das Abteufen eines senkrechten Schachtes und die Abfuhr des Ausbruchs mittels Bergbauloren demonstriert. Die Anlage der Entwässerungsstrecken wurde im vorgenannten Damm neu hergestellt und enthält ebenfalls eine 600 mm-Strecke mit rollendem Material, wie es zum Betrieb benötigt wurde. Im täglichen Museumsbetrieb ist diese Anlage durch die Lage außerhalb des neuen Museumszaunes weder sichtbar noch begehbar.
Die Gleisanlagen der 1435 und 900 mm-Spur haben für das Verständnis der Brikettfabrik und ihrer Technologie eminente Bedeutung und sollten unbedingt in ihrer Wahrnehmung gestärkt werden. Die 600 mm-Gleise haben illustrierenden, die Museumsaussage unterstützenden Charakter. In ihrer Gesamtheit haben sie als unverzichtbarer Bestandteil der Brikettfabrik Knappenrode industrie- und technikgeschichtliche Bedeutung im Landesmaßstab.
(Tom Pfefferkorn, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)
Datierung:
- Erbauung 1930-2012
Quellen/Literaturangaben:
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Bauherr / Auftraggeber:
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BKM-Nummer: 31000018