Böschungsmauer

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Hoyerswerda
Kreis(e): Bautzen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 23′ 49,47″ N: 14° 19′ 48,71″ O 51,39708°N: 14,3302°O
Koordinate UTM 33.453.402,65 m: 5.694.195,59 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.453.520,88 m: 5.696.028,90 m
  • Böschungsmauer auf dem Geländer der Brikettfabrik Knappenrode

    Böschungsmauer auf dem Geländer der Brikettfabrik Knappenrode

    Fotograf/Urheber:
    Matin Neubacher
    Medientyp:
    Bild
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Die Brikettfabrik Werminghoff, später Brikettfabrik Knappenrode, entstand ab 1914. Der Fabrikant Joseph Werminghoff gründete 1887 die »Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken AG« in Berlin. 1905 wurde der Firmensitz nach Welzow verlegt und der Bau einer Brikettfabrik beschlossen. Baubeginn war 1914, 1918 wurde der Betrieb in der damals modernsten Brikettfabrik Europas aufgenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte der Ausbau eines Großteils der Anlagen als Reparationsleistungen an die Sowjetunion. 1948 kam es zur Wiederaufnahme der Produktion mit Anlagen aus stillgelegten Gruben, u. a. Altenburg und Meuselwitz. Fortan wurde die Brikettfabrik, von nun an Brikettfabrik Knappenrode, mit Anlagen betrieben, die teilweise älter waren als die Gebäude. Die Brikettproduktion erfolgte hier bis zur Stilllegung im Jahr 1993.
Im Jahr 1922/23 wurde der erste Hochbunker als Teil des Wegenetzes errichtet. Aufgrund der gesteigerten Produktion in der Brikettfabrik wurde 1952 ein zweiter Bunker hinzugefügt. Zusammen hatten sie eine Kapazität von etwa 4000 Tonnen Rohkohle. Die Kohlezüge fuhren über stabile Dämme in den Bunker, um ihre Ladung zu entladen. Durch eine Verlängerung der Strecke über die Länge des Bunkergebäudes hinaus war es möglich, alle Waggons vollständig zu entleeren.
Diese Bunker wurden als Schlitzbunker bezeichnet, da sie an der Unterseite durch einen schmalen Schlitz geöffnet waren. Die Kohle wurde durch einen Bunkerentleerungswagen aus dem Schlitz gekratzt und auf ein Transportband befördert. Die Böschungsmauer des ältesten Bunkers dient heute als Bahndamm, auf dem eine Nachbildung eines Steigerhauses thront.
Die vorhandene Böschungsmauer zeugt vom Transportwegenetz im ehemaligen Werkkomplex und macht dieses sehr gut nachvollziehbar. Die Böschungsmauer ist ein wichtiger Bestandteil eines umfangreichen Ensembles baulicher und technischer Anlagen zur Braunkohleveredlung und -verstromung, dem in industriegeschichtlicher, baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und technikgeschichtlicher Hinsicht eine überregionale Bedeutung zukommt.

(Martin Neubacher, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)

Datierung:
  • Erbauung 1922-1923

Quellen/Literaturangaben:
  • Arbeitsgemeinschaft Konzept Knappenrode: Energie-Fabrik Werminghoff Entwicklungs- und Wirtschaftlichkeitskonzept zum Bergbaumuseum Knappenrode. 2002.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30900007

Böschungsmauer

Schlagwörter
Ort
Knappenrode
Alternativer Ortsname
Hórnikecy
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Böschungsmauer”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30900007 (Abgerufen: 19. März 2025)
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