Im Jahr 1922/23 wurde der erste Hochbunker als Teil des Wegenetzes errichtet. Aufgrund der gesteigerten Produktion in der Brikettfabrik wurde 1952 ein zweiter Bunker hinzugefügt. Zusammen hatten sie eine Kapazität von etwa 4000 Tonnen Rohkohle. Die Kohlezüge fuhren über stabile Dämme in den Bunker, um ihre Ladung zu entladen. Durch eine Verlängerung der Strecke über die Länge des Bunkergebäudes hinaus war es möglich, alle Waggons vollständig zu entleeren.
Diese Bunker wurden als Schlitzbunker bezeichnet, da sie an der Unterseite durch einen schmalen Schlitz geöffnet waren. Die Kohle wurde durch einen Bunkerentleerungswagen aus dem Schlitz gekratzt und auf ein Transportband befördert. Die Böschungsmauer des ältesten Bunkers dient heute als Bahndamm, auf dem eine Nachbildung eines Steigerhauses thront.
Die vorhandene Böschungsmauer zeugt vom Transportwegenetz im ehemaligen Werkkomplex und macht dieses sehr gut nachvollziehbar. Die Böschungsmauer ist ein wichtiger Bestandteil eines umfangreichen Ensembles baulicher und technischer Anlagen zur Braunkohleveredlung und -verstromung, dem in industriegeschichtlicher, baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und technikgeschichtlicher Hinsicht eine überregionale Bedeutung zukommt.
(Martin Neubacher, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)
Datierung:
- Erbauung 1922-1923
Quellen/Literaturangaben:
- Arbeitsgemeinschaft Konzept Knappenrode: Energie-Fabrik Werminghoff Entwicklungs- und Wirtschaftlichkeitskonzept zum Bergbaumuseum Knappenrode. 2002.
Bauherr / Auftraggeber:
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BKM-Nummer: 30900007