Das Gebäude der Siebkohlverladung wurde in den Jahren zwischen 1922 und 1923 errichtet. Es wurde wie alle weiteren Hauptbauten der Brikettfabrik Knappenrode mit der Langseite auf querrechteckigem Grundriss in Nord-Süd-Richtung ausgeführt. Ebenso wie viele andere Bauten der Brikettanlage wurde die Siebkohleverladung mit einem Gleisanschluss an das Transsportwegenetz angeschlossen; zwei Gleise werden durch den aufgeständerten Bau überfangen weitere Gleise flankieren das Gebäude jeweils im Osten und Westen. Der mittlere Gebäudeteil ist gegenüber den nördlich und südlich anschließenden Gebäudekompartimenten überhöht. Im Bereich dieses Gebäudeteils vermittelt eine Treppe zum erste Obergeschoss. Die Ausfachungen der Stahlskelettkonstruktion bestehen aus Klinkern und einfach verglasten, großflächigen Stahlfenstern. Des Weiteren ist die dachtragende Stahlkonstruktion offen ausgeführt. Jeweils nördlich und südlich im ersten Obergeschoss schließen separierte Räume an; im südlichen Teil befindet sich heute (Stand: 2021) ein Museum für Modelleisenbahnen. Auf den durch das Gebäude überfangenen Gleisen und im Umfeld befinden sich ehemals im Kontext des Bergbaubetriebs eingesetzte Schienenfahrzeuge.
Die Siebkohleverladung ist Bestandteil des gleisgebundenen Transportsystems im ehemaligen Werkkomplex. Damit ist dieses technische Objekt ein wichtiger Bestandteil eines umfangreichen Ensembles baulicher und technischer Anlagen zur Braunkohleveredlung und -verstromung, dem in industriegeschichtlicher, baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und technikgeschichtlicher Hinsicht eine überregionale Bedeutung zukommt.
(Martin Neubacher, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)
Datierung:
- Erbauung 1922-1923
Quellen/Literaturangaben:
- Arbeitsgemeinschaft Konzept Knappenrode: Energie-Fabrik Werminghoff Entwicklungs- und Wirtschaftlichkeitskonzept zum Bergbaumuseum Knappenrode. 2002.
Bauherr / Auftraggeber:
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BKM-Nummer: 30900005