Altwerk I und II des Braunkohlekraftwerks Boxberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Boxberg / Oberlausitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 25′ 0,08″ N: 14° 33′ 48,8″ O 51,41669°N: 14,56355°O
Koordinate UTM 33.469.649,99 m: 5.696.254,32 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.469.774,61 m: 5.698.088,62 m
  • Altwerk I und II des Kraftwerks Boxberg, Ansicht Maschinenhalle von Nordosten

    Altwerk I und II des Kraftwerks Boxberg, Ansicht Maschinenhalle von Nordosten

    Fotograf/Urheber:
    Tom Pfefferkorn
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  • Altwerk I und II des Kraftwerks Boxberg, Ansicht von Nordwesten

    Altwerk I und II des Kraftwerks Boxberg, Ansicht von Nordwesten

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    Kathrin Kruner
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  • Altwerk I und II des Kraftwerks Boxberg, Ansicht von Südwesten

    Altwerk I und II des Kraftwerks Boxberg, Ansicht von Südwesten

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    Kathrin Kruner
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Die Anlagen der Werke I und II (auch Altwerk genannt) gehören zu den Ursprungsanlagen des Kraftwerkes. Das Werk I besteht aus sechs 210 MW-Blockeinheiten aus den Jahren 1971/72; das Werk II mit sechs 210 MW-Blockeinheiten wurde 1974/75 errichtet. Erhalten sind das 600 Meter lange Maschinenhaus, der Mittelschwerbau, das Kesselhaus und die Elektrofilteranlage. Die Kohle wurde mittels einer Doppelbandanlage (inzwischen abgerissen) aus den Grabenbunkern in den Mittelschwerbau transportiert; dort zerkleinert bzw. gemahlen und über Muldengurtförderbänder ins Kesselhaus transportiert, um dort in den Brennraum eingeblasen zu werden. Ein Wasserrohrkessel nahm die durch die Verbrennung freiwerdende Wärme auf und produzierte Dampf für die Dampfturbine. Diese Leistung wurde anschließend an einen Generator zur Stromerzeugung weitergeleitet. Die damals eingesetzten Anlagen sind zum Teil heute noch erhalten. Das Maschinenhaus und der Mittelschwerbau sind monumentale Industriebauten in Stahlbetonskelettbauweise. Das Maschinenhaus besitzt an der Nordfassade ein durchgehendes Fensterband, welches fast die gesamte Fläche der Fassade einnimmt. Ebenfalls an der Nordseite sind noch Reste der Trafostationen erhalten, welche bereits zurückgebaut wurden. Nach Süden direkt angeschlossen ist der Mittelschwerbau (Kohlebunker), welcher ebenfalls über Fensterbänder an der Nord- und Südfassade verfügt. Er überragt das Maschinenhaus noch einmal um etwa 10 Meter. Der Name Mittelschwerbau rührt von der Position des Bunkers zwischen Kessel- und Maschinenhaus her. Direkt angeschlossen an den Mittelschwerbau befinden sich das Kesselhaus und die Elektrofilteranlage. Die Filteranlage ist im Werk I eingehaust, am Werk II ist sie baulich offen angelegt, so dass eine Einsicht in die technischen Abläufe möglich ist. Inwiefern die Anlagen in den Kesselhäusern noch erhalten sind, konnte nicht ermittelt werden. Die Werke I und II wurden schrittweise zwischen 1993 und 1998 stillgelegt, da sie nicht wirtschaftlich nach- und umgerüstet werden konnten. Dennoch haben die Anlagen eine hohe Aussagekraft und spiegeln die Kraftwerkstechnik der frühen 1970er Jahre wieder. Zusammen mit den Anlagen des Werkes III sowie den Blöcken R und Q ist die technische Entwicklung des Kraftwerkes Boxberg und der eingesetzten Kraftwerkstechnik am Standort direkt nachzuvollziehen. Somit sind die Anlagen der Werke I und II von technikgeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Relevanz.

(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1971-1972

Quellen/Literaturangaben:
  • VEB Kraftwerk Boxberg: Werk III. Technische Kurzcharakteristik; o.O. 1983.

  • LEAG: Kraftwerk Boxberg. URL: https://www.leag.de/de/geschaeftsfelder/kraftwerke/kraftwerk-boxberg/.


Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30800365

Altwerk I und II des Braunkohlekraftwerks Boxberg

Schlagwörter
Ort
Boxberg/O.L.
Alternativer Ortsname
Hamor
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Altwerk I und II des Braunkohlekraftwerks Boxberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800365 (Abgerufen: 20. März 2025)
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