Ehemaliges Braunkohlewerk Hirschfelde

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Zittau
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 50° 56′ 27,22″ N: 14° 53′ 34,11″ O 50,9409°N: 14,89281°O
Koordinate UTM 33.492.468,94 m: 5.643.257,74 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.492.603,48 m: 5.645.070,82 m
  • Ehemaliges Braunkohlewerk Hirschfelde, Ansicht von Nordwesten

    Ehemaliges Braunkohlewerk Hirschfelde, Ansicht von Nordwesten

    Fotograf/Urheber:
    Matin Neubacher
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Bereits 1904 wurden in der Nähe von Turów drei Braunkohletiefbauschächte betrieben. Diese wurden 1905 durch die Gewerkschaft Herkules übernommen und ausgebaut. Ab 1905 begann bei Gießmannsdorf der Kohleabbau durch das Braunkohlewerk Gießmannsdorf-Dresden. Die Kohle wurde über eine 1260 Meter lange Seilbahn zum Bahnhof Hirschfelde transportiert. Ab 1907 übernahm die Braunkohlen-Aktiengesellschaft Herkules die Abbaufelder und betrieb den nun neu aufgeschlossenen Tagebau. Zur gleichen Zeit wurden in Hirschfelde zwei Brikettfabriken zur Veredelung der Kohle errichtet. Diese nahmen 1908 ihren Betrieb auf. 1911 folgte das Kraftwerk Hirschfelde. 1917 wurde das Unternehmen verstaatlicht und 1923 durch die Aktiengesellschaft Sächsische Werke (ASW) übernommen. 1937 ergänzte man den Veredelungsstandort durch eine Schwelerei zur Produktion von Stadtgas. Die Versorgung sowohl der Brikettfabriken als auch des Kraftwerkes erfolgten über den Tagebau Türchau östlich der Neiße. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel dieses Gebiet an Polen. Durch einen Kohleliefervertrag versorgte aber der Tagebau Turów beide Standorte noch bis 1982 weiter mit Rohkohle. Im Braunkohlewerk wurden nun Kohle für Industrie und Hausbrand, Briketts, Schwelkoks, Teer, Heizöl, Schwerbenzin, Leichtöl, Nasspresssteine und Ferngas produziert. Im Juli 1964 wurde das BKW Hirschfelde mit dem BKW Berzdorf zum BKW Oberlausitz vereinigt. 1966 wurde der Betrieb in den Brikettfabriken und 1968 in der Gasproduktion eingestellt. Die Gebäude wurden teils zurückgebaut, teils entkernt und für den Betrieb der VEB Fettchemie Karl-Marx-Stadt umgerüstet. Von nun an wurde an diesem Standort u.a. das Spülmittel Fit hergestellt. Noch heute wird der Standort des ehemaligen BKW Hirschfelde für diese Produktion genutzt. Das Gelände ist ortsgeschichtlich und industriegeschichtlich von Interesse.

(Kathrin Kruner, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1908

Quellen/Literaturangaben:
  • Interessenverband der Zittauer Schmalspurbahnen AG Grubenbahn: 1908 - Beginn einer neuen Epoche des Braunkohlenbergbaus in der Region Zittau ein Jahrhundert in Bildern; von Hartau über Hirschfelde bis Olbersdorf; Zittau o.J.
  • David, Kurt: Das Kraftwerk Hirschfelde gestern, heute, morgen zur Geschichte des Betriebes; Zittau-Görlitz 1958.
  • Kraftwerk Hagenwerder: Kraftwerk Hirschfelde 13. April 1911 bis 23. November 1992; Hagenwerder 1992.


Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30800354

Ehemaliges Braunkohlewerk Hirschfelde

Schlagwörter
Ort
Hirschfelde
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Ehemaliges Braunkohlewerk Hirschfelde”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800354 (Abgerufen: 20. März 2025)
Seitenanfang