Siebanlage der Tagesanlagen Berzdorf bei Tauchritz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Görlitz
Kreis(e): Görlitz
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 04′ 8″ N: 14° 55′ 57,54″ O 51,06889°N: 14,93265°O
Koordinate UTM 33.495.281,13 m: 5.657.487,90 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.495.416,66 m: 5.659.306,78 m
  • Tagesanlagen Berzdorf, Siebgebäude mit Nassdiensträumen, Ansicht von Westen

    Tagesanlagen Berzdorf, Siebgebäude mit Nassdiensträumen, Ansicht von Westen

    Fotograf/Urheber:
    Kathrin Kruner
    Medientyp:
    Bild
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Das Siebgebäude der ehemaligen Tagesanlagen des Braunkohlentagebaus Berzdorf wurde 1923/24 im Zuge des ersten Aufschlusses des Tagebaus errichtet. 1927 als die Aktiengesellschaft Sächsische Werke das Braunkohlenwerk schloss, wurde auch die Siebanlage stillgelegt. Aufgrund des Brennstoffmangels nach dem Zweiten Weltkrieg folgte 1946 der Wiederaufschluss der Lagerstätte, zunächst mit einfachster Technik. Die erhaltene Sieb- und Hochbunkeranlage wurde reaktiviert. Das Siebgebäude mit Nassdiensträumen ist über eine Schrägbandbrücke mit dem Hochbunker verbunden. Beide Gebäude sind in Stahlbetonskelettbauweise errichtet und verklinkert. Das Siebgebäude weist an der Fassade einen Lisenengliederung, einen Schmuckfries unter Traufgesims und einen markanten Treppenturm mit Zeltdach an der südwestlichen Gebäudeecke auf. An der Ostfassade befindet sich eine stählerne Nottreppe sowie ein Aufzugsturm, welcher nach 1950 errichtet wurde. Das Siebgebäude enthielt ursprünglich einen Aufnahmebunker für die Rohbraunkohle. Diese wurde zunächst über eine Kettenbahn (Stilllegung 1957) herantransportiert und über eine Rampe auf die Höhe des vierten Geschosses gefahren. Dieser Bereich ist an der Westfassade des Gebäudes als Widerlager in Form eines brückenähnlichen Vorbaus zu erkennen. In den Nassdiensträumen erfolgte die Reinigung, Siebung und Zerkleinerung der Rohbraunkohle. Das Gebäude wurde 1957 zur Lehrwerkstatt umgenutzt, was im Inneren zu baulichen Veränderungen führte. So wurden u.a. neue Fenster und Arbeitsbänke eingebaut sowie Maschinen zur Unterweisung der Lehrlinge installiert.
Der Rückbau des Kraftwerkes Hagenwerder führte schließlich 1997 zur Stilllegung des Berzdorfer Tagebaus. Der Großteil der baulichen und technischen Anlagen wurde daraufhin zurückgebaut. Die noch erhaltenen Anlagen wie die Siebanlagen verweisen mit einem heutigen Seltenheitswert auf die Geschichte des Braunkohlentagebaus in der Oberlausitz. Die Siebanlagen im Zusammenhang mit dem Hochbunker sind zudem Stellvertreter der ersten Abbauphase und somit bergbaugeschichtlich und technikgeschichtlich von besonderer Bedeutung.

LfD-BKM/2019/2021

Datierung:
  • Erbauung 1923-1924

Quellen/Literaturangaben:
  • Krische, Klaus/Neumann, Joachim: Die technologische Entwicklung zum Großtagebau Berzdorf 1956–1960, hg. von Verein Oberlausitzer Bergleute e.V. Berzdorfer Hefte 2. Görlitz o. A.
  • Krische, Klaus/Neumann, Joachim, Verein Oberlausitzer Bergleute: Die technologische Entwicklung. Tagebau Berzdorf 1946–1955. Berzdorfer Hefte 1. Görlitz 2017.
  • LMBV Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (Hg.): Berzdorf. Wandlungen und Perspektiven 13. Senftenberg 2014.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30800238

Siebanlage der Tagesanlagen Berzdorf bei Tauchritz

Schlagwörter
Ort
Hagenwerder
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Siebanlage der Tagesanlagen Berzdorf bei Tauchritz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30800238 (Abgerufen: 28. März 2025)
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