Der insgesamt etwa 174 Meter lange Satteldachbau ist im Bereich des ursprünglich als Retortenhaus genutzten Teils in roten Ziegeln errichtet. Die Fassaden und insbesondere die östliche Giebelseite sind dabei aufwändig und in gothisierender Formensprache gestaltet. Der auf die 1950er Jahre datierte, zweiteilige Anbau auf der Ostseite ist als Putzbau mit Flachdach ausgeprägt und trägt kein bauliches Dekor an seinen Fassaden.
Das Retortenhaus als das Gelände prägender Großbau verweist auf die Ursprünge der Energiegewinnung an diesem Standort mittels Steinkohlenvergasung. Vom braunkohlenbasierten Kraftwerk wurde das architektonisch anspruchsvolle Gebäude für Lagerzwecke weitergenutzt.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1888–1890
Quellen/Literaturangaben:
- Krüger, Ullrich: Georg Wunder; In: VEB Energiekombinat Leipzig (Hg.): 150 Jahre Gasversorgung in Leipzig. 1838-1988, Leipzig 1988, S. 15–23, S. 21-22.
- Bauaktenarchiv Leipzig, Eutritzscher Str. 14b, Handakte.
- Bauaktenarchiv Leipzig, Eutritzscher Str. 14b, Bd. LIII.
Bauherr / Auftraggeber:
- Persönlichkeit: Georg Wunder
- Bauherr: Stadt Leipzig
BKM-Nummer: 30500384