Ausgehend vom zentralen Schulbau im vorderen Grundstücksbereich an der Koburger Straße wurden sowohl bauliche Ergänzungen als auch Abbrüche vorgenommen. Aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit von Baumaterialien und -kapazitäten wurden vor allem eingeschossige Baracken als Lehrgebäude errichtet, die nur auf einen zeitlich begrenzten Raum angelegt waren und wieder abgebrochen wurden. Zum Beispiel bestand zwischen den beiden erhaltenen Gebäuden eine Schulbaracke als eingeschossiger Längsbau, der 1962 errichtet und für das dahinterstehende Mehrzweckgebäude in den 1970er Jahren abgebrochen wurde. Sowohl nördlich als auch südlich des zentralen Schulgebäudes waren ebenfalls Bauten zu Schulzwecken errichtet und zwischenzeitlich wieder zurückgebaut worden.
Das Schulgelände mit seinen verschiedenen Bauzuständen und seinen sich ebenso ändernden Lehrschwerpunkten ist ein beredtes Zeugnis der Entwicklung der Energiewirtschaft der DDR mit dem zentral bleibenden Rohstoff der Braunkohle. Dabei unterlag die Institution einer ständigen Entwicklung und Expansion. Mit dem Bau des fünfgeschossigen Mehrzweckgebäudes mit Internat im hinteren Grundstücksbereich wurde die Bedeutung der Ausbildungsstätte in den 1970er Jahren bestätigt und manifestiert. Das Gebäudeensemble mit umliegendem Grundstück ist somit von wirtschafts-, bildungs- und baugeschichtlicher Relevanz.
(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 2. Hälfte 20. Jh.
Quellen/Literaturangaben:
- Pustal: 25 Jahre Ingenieurschule für Energiewirtschaft, Markkleeberg; In: Energietechnik. Technisch-wissenschaftliche Zeitschrift für Energieerzeugung und -Verteilung 25 (1975), S. 45–46.
- Markkleeberger Ausbildungsstätte beging Gründungsjubiläum; In: Leipziger Volkszeitung, Kleine Volkszeitung Markkleeberg, 05.10.1999, S. 6.
- BAMarkkleeberg, Koburger Straße 62, Nr. 05003.
BKM-Nummer: 30500253