Lehrwerk I (ehem. Zentrale Werkstätten Werk Böhlen)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 11′ 27,66″ N: 12° 22′ 46,41″ O 51,19102°N: 12,37956°O
Koordinate UTM 33.316.894,31 m: 5.674.330,74 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.526.639,92 m: 5.672.962,88 m
  • Lehrwerk aus südwestlicher Richtung

    Lehrwerk aus südwestlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
    Medientyp:
    Bild
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Die auch als Lehrwerk I bezeichnete und in einen Mittel-, Nord- und Südbau unterteilte ehemalige Berufsschule liegt zwischen der westlich vorbeiführenden Werkstraße und dem östlich verlaufenden Werksgleissystem. Gemeinsam mit der hinter dem Längsbau liegenden Berufsakademie mit angeschlossener Kantine und Werkräumen bildet die 1953 fertiggestellte Berufsschule den Aus- und Weiterbildungsbereich im Werkskomplex, in der nach ihrer Eröffnung etwa 800 Auszubildende unterrichtet wurden. Waren vor dem 1949 beschlossenen Aufbau die verschiedenen Ausbildungsberufe noch in voneinander gesonderten Bereichen in der Hauptwerkstatt untergebracht, kontte mit der Berufsschule die betriebseigene Ausbildungssituation professionalisiert werden. In verschiedenen Abteilungen, unter anderem Polytechnik, Mess,- Regel- und Elektrotechnik, Metall, Chemie und Maschinenbauzeichnung, lernten die Auszubildenden im Werk sowohl in praktischer wie theoretischer Hinsicht.
Der parallel zur Werkstraße ausgerichtete Längsbau folgt mit einem dreigeschossigen Hauptbau und zweigeschossigen Seitengebäuden einer symmetrischen Gesamtanlage. Er ist straßenseitig gegliedert durch jeweils leicht aus der Fassade hervortretende Risalite, die sich in sichtbarem, rotem Ziegelmauerwerk von den verputzten Gebäudeteilen deutlich abgrenzen und die langgestreckte Fassade akzentuieren. Die seitlich befindlichen Risalite reichen dabei über die Höhe der Seitengebäude hinaus und sind flach gedeckt. Geschossweise unterschiedliche hohe, gleichmäßig angeordnete Fensteröffnungen mit Fensterbänken in Ziegelsteinausführung tragen zu einer ruhigen Fassadenwirkung bei und greifen so die Erscheinung der Risalite auf. 2015 wurde die ehemalige Betriebsberufsschule veräußert und wird gegenwärtig umgebaut.
Als einer der letzten erhaltenen repräsentativen Bauten aus der Phase der Nachkriegszeit des Böhlener Werkes sowie als Ausweis dessen wirtschaftlichen Erfolgs, der auch auf dem werkseigenen Ausbildungssystem beruhte, ist das Gebäude von wirtschafts-, betriebs- und regionalgeschichtlicher Bedeutung.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1949–1953

Quellen/Literaturangaben:
  • Kaufmann, Gregor: Unter großen Schwierigkeiten liefen im Böhlener Werk in den Nachkriegsjahren Forschung und Ausbildung wieder an; In: Leipziger Volkszeitung Borna-Geithain, 08.11.2010, S. 24.
  • Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (Hg.): DIVIS-Objekt08970094; Dresden 2017.
  • VEB „Otto Grotewohl“ Böhlen (Hg.): Fernsprechverzeichnis VEB „Otto Grotewohl“ Böhlen, S. 60-61.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Kombinat »Otto Grotewohl« (Böhlen) (GND: 2049916-4)

BKM-Nummer: 30500223

Lehrwerk I (ehem. Zentrale Werkstätten Werk Böhlen)

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Lehrwerk I (ehem. Zentrale Werkstätten Werk Böhlen)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500223 (Abgerufen: 1. Mai 2025)
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