Schlitzbunker (Braunkohlenwerk Kulkwitz)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Markranstädt
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 17′ 27,84″ N: 12° 14′ 23,58″ O 51,29107°N: 12,23988°O
Koordinate UTM 33.307.554,19 m: 5.685.811,74 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.516.838,94 m: 5.684.052,60 m
  • Großraumbunker mit Blick Richtung Südwest

    Großraumbunker mit Blick Richtung Südwest

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
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  • östliche Traufseite des Großraumbunkers

    östliche Traufseite des Großraumbunkers

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    Isabell Schmock-Wieczoreck
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  • Blick in den Großraumbunker auf der nördlichen Giebelseite

    Blick in den Großraumbunker auf der nördlichen Giebelseite

    Fotograf/Urheber:
    Ullrich Ochs
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Der in seinem originalen Bauzustand erhaltene Großraumbunker befindet sich auf dem hinteren Teil des heutigen Betriebsgeländes einer Firma für Umweltmessgeräte und steht mit seiner etwa 80 Meter messenden Längsseite parallel zur Zwenkauer Straße. Hier wurde die im Tagebau gewonnene Rohkohle gesammelt und erfüllte die Funktion eines Puffers zwischen Kohlengewinnung und Verarbeitung, damit im Fall einer Störung die anschließenden Produktionsanlagen der Brikettierung und Verschwelung vorerst weiterarbeiten konnten. Über Bandanalgen war der Hochbunker mit dem nördlich gelegenen Tagebau sowie dem auf anderer Seite daran anschließenden Trockendienst verbunden.
Projektiert wurde der Bunker 1937 im Kontext des umfassenden Ausbaus des Braunkohlenwerkes durch das Leipziger Ingenieur- und Architekturbüro Paul Ranft. Errichtet wurde das Gebäude in Stahlskelettbauweise, dessen Flächen anschließend mit rotem Ziegelwerk ausgefüllt wurden. Der Bau ist von außen horizontal in drei Ebenen gegliedert, die durch umlaufende Gesimse sowie unterschiedliche Gestaltung der Außenwände voneinander unterschieden sind. Die untere Ebene ist durch vertikal verlaufende Betonpfeiler sowie bis zur Mitte des Geschosses reichende Fenster strukturiert. Darüber erhebt sich ein fensterloses Zwischengeschoss, dessen Außenwände in Beton ausgeführt sind. In seiner Breite deutlich gegenüber den unteren Ebenen zurückspringend, erhebt sich auf dem mittleren Geschoss ein weiterer Aufbau, der gleichfalls in Ziegelmauerwerk ausgeführt ist. Auf dieser Ebene gelangte die Rohkohle von oben in den Bunker. Am unteren Ende des Kohlenbehälters fiel sie schließlich auf den Aufgabentisch, der von einem über die gesamte Gebäudelänge fahrenden Bunker-Entleerungswagen beräumt wurde und der die Kohle auf ein Förderband bewegte. Soweit sichtbar, ist im Gebäudeinneren die technische Ausstattung noch erhalten. An den Außenseiten des Gebäudes zeugen weitere technische Ausstattungsdetails (Rohre, Lampen, Fallrohre, Stahlträgerteile) von der technischen Funktion des Bunkers und seiner Einbindung in den Werkskomplex.
Aufgrund seiner noch erhaltenen originalen Bausubstanz ist der Schlitzbunker repräsentativ für das Erscheinungsbild der Industriearchitektur der 30er Jahre, die das gesamte Werksgelände prägte. In funktioneller Hinsicht trägt er als Schaltstelle zwischen Kohlengewinnung und -verarbeitung besondere Bedeutung.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1937

Quellen/Literaturangaben:
  • KRGrimma, B 1487.
  • Möller, Franz (Hg.): Fachkunde für den Braunkohlenbergbau, Teil II: Aufbereitung und Verwendung der Braunkohle; Berlin, Leipzig 1949, S. 7f.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Braunkohlenwerk Kulkwitz (GND 5086582-1)

BKM-Nummer: 30500047

Schlitzbunker (Braunkohlenwerk Kulkwitz)

Schlagwörter
Ort
Kulkwitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Schlitzbunker (Braunkohlenwerk Kulkwitz)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500047 (Abgerufen: 2. Mai 2025)
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