Umlenkrolle des Absetzers A2Rs-B 15000.100; Technikdenkmal Gerbisdorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Wiedemar
Kreis(e): Nordsachsen
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 27′ 12,73″ N: 12° 18′ 3,95″ O 51,45354°N: 12,3011°O
Koordinate UTM 33.312.486,81 m: 5.703.716,91 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.521.034,70 m: 5.702.143,95 m
  • Umlenktrommel des Absetzers A2Rs-B 15000.100 aus nördlicher Richtung

    Umlenktrommel des Absetzers A2Rs-B 15000.100 aus nördlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczorek
    Medientyp:
    Bild
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Inmitten der Großgeräteteile vom Schaufelradbagger Typ SRs 6300-1550, die bei Gerbisdorf als technisches Denkmal bzw. Gedenkstätte aufgestellt sind, befindet sich auch ein Maschinenteil des Absetzers A2Rs-B 15000.100 1116 (Registriernummer der Gerätestammkarte). Die Umlenktrommel mit einer Masse von etwa 15 Tonnen war im drehbaren Oberbau des Bandabsetzers verbaut und sorgte für die Rückführung des Förderbandes, das über die Zuführung des Abraums (Aufnahmegerät) schließlich zum Abwurfausleger (100 Meter lang) geleitet wurde und dort den Abraum verkippte. Im Gegensatz zur Antriebstrommel ist in der Umlenkrolle kein Motor zum Antrieb des Bandes verbaut. Der Durchmesser der Umlenkrolle beträgt 1250 und die Breite des Bandes 2500 Milimeter. Der Trommelkörper ist mit einer Gummischicht überzogen. Gemeinsam mit dem benannten Schaufelradbagger und mehreren, nicht erhaltenen Bandwagen bildete der Absetzer einen Großgeräteverband, der ab 1989 im Tagebau Breitenfeld im Vorschnitt eingesetzt war. Die Inbetriebnahme dieses Verbandes markiert in der Geschichte des Tagebaus Breitenfeld eine wichtige Zäsur, da nun, parallel zur Verbringung von Abraum per Zugbetrieb, Abraum in großen Mengen mittels Bandbetrieb direkt auf bereits ausgekohltem Gelände verkippt wurde (Umstellung des Abraumbetriebes auf Bandbetrieb 1988). So entstand die Innenkippe Breitenfeld, die heute als deutliche Erhöhung im Gelände sichtbar ist. Der Absetzer wurde mit dem plötzlichen Ende des Tagebaus nutzlos und in der Folge verschrottet. Als einziger erhaltener Bestandteil wurde die Trommel 1998 in die Aufstellung des technischen Denkmals integriert.
Die Umlenkrolle steht, ebenso wie das Schaufelrad und die anderen Baggerteile, symbolisch für die geplante Dimension des Tagebaus genauso wie für das plötzliche Ende der Förderung 1991 und den damit einhergehenden gesellschaftlichen Wandel und wirtschaftlichen Umbau der ehemaligen DDR.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1989 (Montage)

Quellen/Literaturangaben:
  • Schmidt, Thomas: Telefongespräch; 20.01.2022.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Delitzsch-Südwest/Breitenfeld. Landschaften und Industriestandorte im Wandel, Bd. 13; Wandlungen und Perspektiven. 2013, S. 8, 20 f.
  • Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen: Braunkohlenplan als Sanierungsrahmenplan für die Tagebaubereiche Goitzsche, Delitzsch-Südwest und Breitenfeld Fassung gemäß Bekanntmachung vom 07.01.2021. URL: https://www.rpv-westsachsen.de/wp-content/uploads/braunkohlenplanung/goitzsche-delitzsch-sw-breitenfeld/Teil-1_BKP/Braunkohlenplan_Textteil_Barrierefrei.pdf (07.04.2022), S. 53.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30500031

Umlenkrolle des Absetzers A2Rs-B 15000.100; Technikdenkmal Gerbisdorf

Schlagwörter
Ort
Gerbisdorf
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Umlenkrolle des Absetzers A2Rs-B 15000.100; Technikdenkmal Gerbisdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500031 (Abgerufen: 18. März 2025)
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