Die Siedlung ist linear und parallel zur Bahnlinie angelegt und liegt südlich des Ortes Röthigen. Das städtebauliche Prinzip, nur eine möglichst kleine Baufläche zu beanspruchen, kann als durchaus typisch für die BWG-Siedlungen gelten. Dahinter steckte die Idee, potentielle Flächen für den Braunkohlentagebau frei verfügbar zu belassen. Insofern entstanden öfters lineare Siedlungen an bestehenden Bahn- oder Verkehrsstrecken. Damit erklärt sich auch die abgeschiedene Lage der Wohnhäuser.
Östlich der Straße wechseln sich insgesamt neun Doppelwohnhäuser und sechs Gruppen von Reihenhäusern mit jeweils vier Häusern ab. Es handelt sich um traufständige Satteldachbauten über einem unverputzten Klinkersockel mit rückliegenden Anbauten und Hausgärten. Die zweigeschossigen Reihenhäuser ragen gegenüber den eingeschossigen Doppelhäusern hervor. Letztere verfügen außerdem über paarige Giebelgauben. Es handelt sich um ein städtebauliches, sozial- und wirtschaftsgeschichtliches Zeugnis der Braunkohlenindustrie.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1921–1924
Quellen/Literaturangaben:
- Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, Findbuch Bauakten Deutzen.
- Ehrhardt, Paul Albert/Mackowsky, Walter/Schiemichen, Curt: 10 Jahre Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna m. b. H. Berlin/Leipzig/Wien 1931, S. VIII, IX.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna
BKM-Nummer: 30200303