Der Hof und Sitz des Unternehmens brannte 1824 ab und nach dem Neubau erneut durch einen Blitzschlag, sodass 1858 wiederum ein Neubau durch Ehrenfried Roßberg entstand. Die vierseitige Hofanlage liegt südlich der Staatsstraße und damit separiert von den anderen Gütern nördlich der Straße. Es ist die prächtigste Anlage des Ortes. Nach Süden und Westen fällt das Gelände deutlich ab, so dass der Hof auf der Erhebung gleichsam thront. Östlich steht das Wohnhaus. An der südlichen Kumthalle befindet sich ein Schlussstein mit der Inschrift »Glück auf/A.B.N./1903«. Sie bezieht sich auf den damaligen Gutsbesitzer Arthur Bruno Niescher und seine Verbundenheit zum Bergbau. Das Anwesen besitzt städtebauliche Bedeutung durch seine exponierte Lage und Größe im Ort. In seinem ästhetischen Anspruch beispielsweise durch das palladioartige Fenstermotiv am Wohnhausgiebel zeigt sich seine künstlerische Bedeutung. Schließlich ist das Gut Niescher das eindrücklichste Zeugnis für die prosperierenden Skoplauer Güter in Folge der Braunkohlen-, Ton- und Ziegeleiwirtschaft.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1858 (Wohnhaus)
Quellen/Literaturangaben:
- Muschter, Hermann: Ortsteil Skoplau vorgestellt. In: Colditzer Tageblatt. Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Colditz (2017), H. 22, S. 13–16.
- Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen. Eine Chronik und Inventarisierung. 2. Aufl., Beucha/Markkleeberg 2018, S. 70–78.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Roßberg, Ehrenfried
BKM-Nummer: 30200201