Gut Niescher (Braunkohlenwerke in Skoplau)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Colditz
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 43,9″ N: 12° 50′ 50,69″ O 51,14553°N: 12,84741°O
Koordinate UTM 33.349.434,48 m: 5.668.211,27 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.559.405,39 m: 5.668.175,57 m
  • Einstiges Kohlenwerk und Gut Niescher, vormals Roßberg, Blick auf die Kumthalle (links) und das Wohnhaus (rechts) von der Straße im Südosten

    Einstiges Kohlenwerk und Gut Niescher, vormals Roßberg, Blick auf die Kumthalle (links) und das Wohnhaus (rechts) von der Straße im Südosten

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Die Guts- und Kohlenwerksbesitzer Roßberg und später Niescher besaßen, bewohnten und prägten den hiesigen Hof. Das Kohlenwerk Roßberg ist lediglich für das Jahr 1844 belegt. Die Grube gehörte zuvor zum Betrieb Dathe. 1852 übernahm Niescher das Kohlenwerk von Kirbach & Goldammer (ursprünglich Thate). Das eigentliche Werk Niescher war von 1850 bis 1899 im Kohlentiefbau tätig. Die Grube schloss sich direkt südlich an den Hof an und verlief parallel zur Straße. Diese trug mehrfach Schäden durch den Bergbau davon. Ein weiteres Abbaufeld befand sich westlich des Gasthofes.
Der Hof und Sitz des Unternehmens brannte 1824 ab und nach dem Neubau erneut durch einen Blitzschlag, sodass 1858 wiederum ein Neubau durch Ehrenfried Roßberg entstand. Die vierseitige Hofanlage liegt südlich der Staatsstraße und damit separiert von den anderen Gütern nördlich der Straße. Es ist die prächtigste Anlage des Ortes. Nach Süden und Westen fällt das Gelände deutlich ab, so dass der Hof auf der Erhebung gleichsam thront. Östlich steht das Wohnhaus. An der südlichen Kumthalle befindet sich ein Schlussstein mit der Inschrift »Glück auf/A.B.N./1903«. Sie bezieht sich auf den damaligen Gutsbesitzer Arthur Bruno Niescher und seine Verbundenheit zum Bergbau. Das Anwesen besitzt städtebauliche Bedeutung durch seine exponierte Lage und Größe im Ort. In seinem ästhetischen Anspruch beispielsweise durch das palladioartige Fenstermotiv am Wohnhausgiebel zeigt sich seine künstlerische Bedeutung. Schließlich ist das Gut Niescher das eindrücklichste Zeugnis für die prosperierenden Skoplauer Güter in Folge der Braunkohlen-, Ton- und Ziegeleiwirtschaft.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1858 (Wohnhaus)

Quellen/Literaturangaben:
  • Muschter, Hermann: Ortsteil Skoplau vorgestellt. In: Colditzer Tageblatt. Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Colditz (2017), H. 22, S. 13–16.
  • Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen. Eine Chronik und Inventarisierung. 2. Aufl., Beucha/Markkleeberg 2018, S. 70–78.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Roßberg, Ehrenfried

BKM-Nummer: 30200201

Gut Niescher (Braunkohlenwerke in Skoplau)

Schlagwörter
Ort
Skoplau
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Gut Niescher (Braunkohlenwerke in Skoplau)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200201 (Abgerufen: 6. Mai 2025)
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