Bereits im Jahr 1965 gab es Planungen für den Kindergarten »20. Jahrestag«, welcher in der Siedlung Borna-Nord gleichzeitig neben der Kinderkrippe »Käthe Kollwitz« entstehen sollte. Vermutlich wurde der Kindergarten 1967 bis 1968 erbaut und konnte im folgenden Jahr eröffnet werden. Bauherr war der Rat des Bezirkes Leipzig. Die Entwurfsüberarbeitung des WV-Projektes Karl-Marx-Stadt übernahm der VEB Leipzig Projekt. Es handelt sich um eine industrielle Wandbauweise 2 Mp. Der zweigeschossige Haupttrakt bot Platz für 118 Kinder. Orthogonal dazu schließt sich über einen Verbindungsbau der eingeschossige Wirtschaftstrakt an. Der Komplex war nicht unterkellert.
Die Siedlung Borna-Nord war so bevölkerungsreich an jungen Familien mit Kindern, dass es je zwei Kindergärten und -krippen gab. Damit sollte zudem sichergestellt werden, dass junge Mütter als Arbeitskräfte dem Staat zur Verfügung stehen konnten. Das Kindergartengebäude, welches als solches weiterhin genutzt wird, ist vor allem ein sozialgeschichtliches Zeugnis der einst in der Braunkohle arbeitenden Menschen in Borna-Nord.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:

• Erbauung 1967–1968
  

Quellen/Literaturangaben:

• Bauaktenarchiv Borna, Thomas-Müntzer-Str. (Kindergarten).
  

Bauherr / Auftraggeber:

• Bauherr: Rat des Bezirkes Leipzig (GND: 16288236-1)
  
• Entwurf: VEB Leipzig-Projekt (GND: 10354165-2)
  

BKM-Nummer: 30200165