Garagen und Schuppen (Borna-Nord)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 8,35″ N: 12° 29′ 39,56″ O 51,13565°N: 12,49432°O
Koordinate UTM 33.324.702,69 m: 5.667.895,60 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.534.704,43 m: 5.666.851,53 m
  • Exemplarischer Garagenhof an der Heinrich-Böll-Straße, als Teil der Siedlung Borna-Nord, Blick von Süden

    Exemplarischer Garagenhof an der Heinrich-Böll-Straße, als Teil der Siedlung Borna-Nord, Blick von Süden

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
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  • Exemplarische Schuppen in der Heinrich-Heine-Straße, Blick von Nordost

    Exemplarische Schuppen in der Heinrich-Heine-Straße, Blick von Nordost

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    Josephine Dressler
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Garagen wie auch die zu größeren Teilen gruppierten Garagenhöfe entstanden ab Mitte der 1960er Jahre oftmals in gemeinschaftlicher Eigenleistung auf volkseigenem Grund. Unter Umständen gab es Unterstützung für die Errichtung durch Betriebe oder AWGs. Details zur Erbauung der hiesigen Garagen gehen aus den Bauakten nicht hervor, weshalb angenommen werden kann, dass auch die hiesigen ab den 1960er Jahren sukzessive über die Jahrzehnte entstanden sind. Autos wurden in der DDR-Zeit Alltagsobjekte, jedoch ohne eine Selbstverständlichkeit zu sein. Entsprechend pflegte und hütete man die PKWs. Diesem Zweck dienten die Garagenbauten als Orte von Aufbewahrung, Reparatur und Erhalt für das eigene Automobil. Darüber hinaus waren die gemeinschaftlich geführten Garagenkomplexe soziale Räume besonders männlicher Freizeit und Geselligkeit. Sie können als Ergänzung der eher kleinen Wohnungen in den Wohnblöcken gelten. Zudem boten sie Gelegenheiten für Individualisierungen, wie es sich bei den teils bunten Garagentoren zeigt.
In Borna-Nord gibt es nahezu zehn Garagenkomplexe, die sich insbesondere in der nördlichen Peripherie der Siedlung befinden. Sie sind in parallelen Einzel- und Doppelreihen mit bis zu 60 m Länge oder hofbildend angeordnet. Eine Garageneinheit besitzt in etwa die Maße 3 x 6 x 2,5 m. Die Wände sind massiv verputzt. Zumeist schließt ein sehr flaches Pultdach mit Pappeindeckung den eingeschossigen Bau. Das prägendste ist das Tor. Ursprünglich war es oft in Form eines hölzernen Flügeltors in verschiedenen Farben gestrichen. Neben den Garagen, die auch für allgemeine Lagerzwecke Verwendung fanden, gibt es in der Heinrich-Heine- und Thomas-Mann-Straße zudem zwischen den Wohnblöcken Schuppen, die in ihrem Erscheinungsbild den Garagen sehr ähneln und sich durch die Tür statt dem Tor unterscheiden.
Für größere Siedlungen der DDR-Zeit wie Borna-Nord sind Garagen und Garagenhöfe nicht wegzudenken, auch wenn sie nicht oberste Priorität genossen. In ihnen spiegelt sich DDR-Sozialgeschichte wider. Zudem sind sie Zeugnis städtebaulicher und wirtschaftlicher Historie.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung etwa 1960er Jahre bis 1990

Quellen/Literaturangaben:
  • Casper, Jens/Rellensmann, Luise (Hg.): Das Garagenmanifest. Zürich 2021, S. 10–28.

BKM-Nummer: 30200160

Garagen und Schuppen (Borna-Nord)

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Garagen und Schuppen (Borna-Nord)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200160 (Abgerufen: 18. März 2025)
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