In Borna-Nord gibt es nahezu zehn Garagenkomplexe, die sich insbesondere in der nördlichen Peripherie der Siedlung befinden. Sie sind in parallelen Einzel- und Doppelreihen mit bis zu 60 m Länge oder hofbildend angeordnet. Eine Garageneinheit besitzt in etwa die Maße 3 x 6 x 2,5 m. Die Wände sind massiv verputzt. Zumeist schließt ein sehr flaches Pultdach mit Pappeindeckung den eingeschossigen Bau. Das prägendste ist das Tor. Ursprünglich war es oft in Form eines hölzernen Flügeltors in verschiedenen Farben gestrichen. Neben den Garagen, die auch für allgemeine Lagerzwecke Verwendung fanden, gibt es in der Heinrich-Heine- und Thomas-Mann-Straße zudem zwischen den Wohnblöcken Schuppen, die in ihrem Erscheinungsbild den Garagen sehr ähneln und sich durch die Tür statt dem Tor unterscheiden.
Für größere Siedlungen der DDR-Zeit wie Borna-Nord sind Garagen und Garagenhöfe nicht wegzudenken, auch wenn sie nicht oberste Priorität genossen. In ihnen spiegelt sich DDR-Sozialgeschichte wider. Zudem sind sie Zeugnis städtebaulicher und wirtschaftlicher Historie.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung etwa 1960er Jahre bis 1990
Quellen/Literaturangaben:
- Casper, Jens/Rellensmann, Luise (Hg.): Das Garagenmanifest. Zürich 2021, S. 10–28.
BKM-Nummer: 30200160