Einstige Tagesanlagen Tagebau Espenhain in Auenhain

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Markkleeberg
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 15′ 30,44″ N: 12° 25′ 48,21″ O 51,25845°N: 12,43006°O
Koordinate UTM 33.320.684,97 m: 5.681.704,24 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.530.126,39 m: 5.680.485,08 m
  • Areal der ehemaligen Tagesanlagen Espenhain in Auenhain, Luftbild von Süden

    Areal der ehemaligen Tagesanlagen Espenhain in Auenhain, Luftbild von Süden

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    Ronald Heynowski
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Tagesanlagen bezeichnen einen Bereich am Tagebaurand mit verschiedenen baulichen und infrastrukturellen Einrichtungen. Sie sind essentiell für den Betrieb des Tagebaus. Dazu gehören beispielsweise Bauten technischer Art wie Werkstatt, Umspannstation und Magazin oder soziale Einrichtungen wie Waschkaue und Kantine. Der Tagebau Espenhain (1937–1996) war einer der größten und leistungsstärksten Braunkohlentagebaue in Mitteldeutschland. Direkt an der Grube schlossen sich einst vier Tagesanlagen an: ganz im Süden bei Espenhain, mittig auf der heutigen Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See, eine zwischen Magdeborn und Auenhain sowie im Norden der Grube am heutigen Markkleeberger See. Letztere Tagesanlage, am kleinen Ort Auenhain gelegen, entstand vermutlich erst sukzessive in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bauliche Anlagen sind für die 1960er Jahre belegt, eventuell existierten schon vorher welche. Heute sind drei jüngere Bauten erhalten. Dazu gehört die ehemalige Pumpwerkstatt, welche zwischen 1985 und 1995 errichtet wurde, ebenso die benachbarte Garage. Nördlich davon liegt das ehemalige Sozialgebäude, in dem sich Umkleideräume und ein Speisesaal befanden. Es entstand nach 1978. In Folge der Tagebaustilllegung und Rekultivierung wurden die meisten Bauten auf dem rund 5 ha großen Areal abgerissen. Die drei verbliebenen stehen nun in Verbindung mit dem im Jahr 2006 freigegebenen Markkleeberger Tagebaurestsee. Sie wurden für eine touristische und freizeitliche Nutzung umgebaut und angepasst. Die ehemaligen Bauten der Tagesanlage Espenhain in Auenhain sind wirtschafts- und technikgeschichtliche Zeugnisse des Braunkohlenabbaus. Diese Zeugnishaftigkeit wiegt umso mehr, da Tagesanlagen häufig mit der Tagebausanierung einhergehend abgebrochen wurden. Zudem erhielten Sie durch die Umnutzung im Bereich Naherholung und Tourismus eine neue kulturgeschichtliche Komponente in der rekultivierten Tagebaulandschaft.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1960–1990 (Tagesanlage)

Quellen/Literaturangaben:
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Espenhain. Wandlungen und Perspektiven 02. 2., aktual. Aufl., Senftenberg 2018, S. 4, 5, 8.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 1 (1969). 1996.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0.: Historische DOP Sachsen 1995–2004. 2022.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0: TK25AS Aktualitätsstand 1976-1989. 2022.
  • Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen, Regionale Plaungsstelle (Hg.): Mitteldeutsche Seenlandschaft. Gewässerkatalog 2019-2021. Seen, Fließgewässer, Kanäle. 6. vollständig aktual. u. erw. Aufl., Leipzig 2019, S. 140.

BKM-Nummer: 30200139

Einstige Tagesanlagen Tagebau Espenhain in Auenhain

Schlagwörter
Ort
Auenhain
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Einstige Tagesanlagen Tagebau Espenhain in Auenhain”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200139 (Abgerufen: 18. März 2025)
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