Werkstatt (Brikettfabrik Witznitz)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 37,92″ N: 12° 30′ 4,74″ O 51,14387°N: 12,50132°O
Koordinate UTM 33.325.223,00 m: 5.668.792,32 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.535.187,76 m: 5.667.768,76 m
  • Werkstattgebäude der ehemaligen Brikettfabrik Witznitz, Südteil, Blick von Südosten

    Werkstattgebäude der ehemaligen Brikettfabrik Witznitz, Südteil, Blick von Südosten

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Das ehemalige Werkstattgebäude liegt im nördlichen Teil des Werkgeländes etwas abgerückt von den Sozial- und Fabrikbauten. Es befindet sich westlich zur Werksstraße und hatte einen direkten Anschluss an das Werksbahnnetz. Ähnlich wie die Sozialgebäude wurden auch die Werkstätten nicht allein für den Betrieb der Brikettfabrik errichtet, sondern dienten den verschiedensten Bereichen des einstigen Witznitzer Kohlenwerkes, also auch dem Kraftwerk, der Werksbahn und dem Tagebaubetrieb. In den Werkstätten wurde nicht nur repariert, sondern beispielsweise Formteile und Stempel für die Brikettpressen hergestellt.
Den Entwurf für das Gebäude lieferte 1912 die Fabrik für Eisenkonstruktionen von Kurt Schiege aus Paunsdorf-Leipzig. Ganz im Süden befand sich die Schleiferei und E-Werkstatt, nördlich reihten sich die Schlosserei mit Meisterstube, die Schmiede und schließlich die Zimmerei an. Zur Ausstattung gehörten u. a. mehrere Schleifmaschinen und Drehbänke, Hobel- und Bohrmaschinen sowie ein Doppel-Schmiedefeuer. Bereits nach zehn Jahren kam es zu einer baulichen Erweiterung für die Einrichtung einer elektrischen Reparaturwerkstatt mit Ankerwickelei und Prüfstand und eines Materiallagers für Ersatzteile. Zudem wurde der Anbau für Ausbesserungsarbeiten an den Abraumwagen und Grubenhunten vergrößert. Auch später kam es immer wieder zu Anbauten, von denen nicht alle erhalten sind. Doch die Häufigkeit an Abbruchkanten und Baunähten am Objekt erklärt sich daraus.
Die Werkstatt besteht aus einem ursprünglich langgestreckten eingeschossigen gelben Klinkerbau mit flachem Satteldach und Oberlichtern. Der annähernd doppelt so breite nördliche Anbau entstammt einer jüngeren Bauphase. Kaum merklich tritt der südlichste Teil des Baukörpers hervor, indem sich die Schleiferei und E-Werkstatt befand. Dabei zeigt die Giebelfassade mit paarigen Oculifenstern eine betonte Gestaltung. Die originalen Fassadenwände sind durch umlaufende Segmentbogenfenster in spitzbogigen, breiten Blendbögen charakterisiert. Die einstige Werkstatt zeugt von den umfangreichen Funktionszusammenhängen zwischen der Brikettfabrik, dem Kraftwerk und Tagebaubetrieb Witznitz. Sie ist damit wirtschafts- und industriegeschichtlich bedeutend.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)

Datierung:
  • Erbauung 1912–1913

Quellen/Literaturangaben:
  • Christliches Umweltseminar Rötha e.V./Kulturbüro im Werk Espenhain (Hg.): Glück auf, Witznitz! Südraum Journal 10. Leipzig 1999, S. 10, 14, 15.
  • Kraft, Marco: Wirtschaftsgeschichte der Witznitzer Kohlenwerke. In: Das Digitale Südraumarchiv, 2021. URL: http://suedraumarchiv.hvbola.de/docs/entstehung-eines-wirtschaftszweigs/wirtschaftsgeschichte-der-witznitzer-kohlenwerke/ (08.03.2022).
  • Thomas, Herbert: Chronik der Brikettfabrik Witznitz. Unveröffentlicht 1986, S. 5, 7, 10, (1950) S. 2.
  • Bauaktenarchiv Borna, Witznitzer Werkstraße.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Witznitzer Kohlenwerke
  • Entwurf/Ausführung: Schiege, Kurt

BKM-Nummer: 30200029

Werkstatt (Brikettfabrik Witznitz)

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Werkstatt (Brikettfabrik Witznitz)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200029 (Abgerufen: 28. März 2025)
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