Verwaltungsgebäude (Brikettfabrik Witznitz)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 26,81″ N: 12° 30′ 10,59″ O 51,14078°N: 12,50294°O
Koordinate UTM 33.325.324,99 m: 5.668.445,26 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.535.303,82 m: 5.667.426,13 m
  • Verwaltungsgebäude der ehemaligen Brikettfabrik Witznitz, Fassade von Südwesten

    Verwaltungsgebäude der ehemaligen Brikettfabrik Witznitz, Fassade von Südwesten

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Witznitzer Kohlenwerke entstand 1912 zeitgleich mit den Fabrikbauten des Werkes und liegt direkt an der Witznitzer Werkstraße in der südöstlichen Peripherie des Werksgeländes. Es nimmt durch die etwa 200 m entfernte Lage, aber auch durch die deutlich andere Gestaltung zu den Produktionsgebäuden und Nebengebäuden wie der Kaue eine Sonderrolle innerhalb des Areals ein. Dominiert sonst der gelbe Backstein die sachlich funktionalen Fabrikbauten, herrscht hier ein viel repräsentativer Charakter vor, der mehr mit den gehobenen Wohnbauten der südlich anschließenden einstigen Beamten-Wohnhauskolonie gemein hat.
Der zweigeschossige Putzbau im Reformstil mit Natursteinsockel und biberschwanzgedecktem Mansardwalmdach zeichnet sich durch einen turmartigen Risalit sowie einen eingeschossigen, kupfergedeckten Vorbau zur Straße aus. Letzterer besaß weitere Wandöffnungen zur Straße, woraus sich seine wahrscheinliche Nutzung als Pförtnerhäuschen erklärt, denn an diesem Punkt begann das einstige Werksgelände. Weitere Zierelemente wie die Putzgliederung bezeugen den ästhetischen Anspruch des Gebäudes. Das unverkennbare Schlägel-und-Eisen-Symbol am Risalit verweist bis heute auf den bergmännischen Hintergrund.
Mit dem Ende des Werkbetriebes zu Beginn der 1990er Jahre wurde die verwalterische Nutzung im Objekt obsolet. Durch die Umnutzung für Bildunsgzwecke seit den 1990er Jahren konnte es erhalten werden. Zusammen mit weiteren überlieferten Gebäuden der ehemaligen Brikettfabrik Witznitz stellt es ein herausragendes Zeugnis der Braunkohlenindustrie dar. Es ist in diesem Zusammenhang besonders, da es nicht die primären Produktionsstätten bezeugt, sondern auch auf die vielen weiteren baulichen Anlagen abstellt, die solch ein großes Industrieunternehmen benötigte – von der vielfältigen Infrastruktur bis hin zum Verwaltungsgebäude.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1912–1913

Quellen/Literaturangaben:
  • Christliches Umweltseminar Rötha e.V./Kulturbüro im Werk Espenhain (Hg.): Glück auf, Witznitz! Südraum Journal 10. Leipzig 1999.
  • Kraft, Marco: Wirtschaftsgeschichte der Witznitzer Kohlenwerke. In: Das Digitale Südraumarchiv, 2021. URL: http://suedraumarchiv.hvbola.de/docs/entstehung-eines-wirtschaftszweigs/wirtschaftsgeschichte-der-witznitzer-kohlenwerke/ (08.03.2022).
  • Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen. Beucha/Markkleeberg 2011, S. 100,103, 285, 287, 289.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Witznitz. Wandlungen und Perspektiven 08. 2018.

BKM-Nummer: 30200028

Verwaltungsgebäude (Brikettfabrik Witznitz)

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Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Verwaltungsgebäude (Brikettfabrik Witznitz)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200028 (Abgerufen: 24. März 2025)
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