Der Schornstein wurde mit einer oberirdischen Höhe von 102 m, einer oberen lichten Weite von 4,60 m und einem Durchmesser am Boden von rund 9 m auf einem oktogonalen Sockel und mit rundem Schaft projektiert. Der in der Entwurfszeichnung erkennbare Bauschmuck am Kopf wurde höchstwahrscheinlich nicht ausgeführt, stattdessen besteht ein leicht tulpenförmiger oberer Abschluss.
Neben seinem Zeugniswert als technikgeschichtliches Objekt der Energieerzeugung in der Braunkohlenindustrie ist der Schornstein durch seine schlanke, aber sehr hohe Gestalt im werkstypischen gelben Klinker eine städtebauliche Dominante im Bornaer Norden und darüber hinaus landschaftsgestaltend als Landmarke am ehemaligen Tagebau Witznitz und fernerhin im Süden des Mitteldeutschen Braunkohlenreviers und setzt damit ein weithin sichtbares Mal der regionalen Industrie- und Wirtschaftsgeschichte.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021/2022)
Datierung:
- Erbauung 1912-1913 (Schornstein)
Quellen/Literaturangaben:
- Christliches Umweltseminar Rötha e.V./Kulturbüro im Werk Espenhain (Hg.): Glück auf, Witznitz! Südraum Journal 10. Leipzig 1999, S. 26, 30, 43.
- Bauaktenarchiv Borna, Witznitzer Werkstraße.
- Museum der Stadt Borna, diverse Fotografien u. a. o. Sign.
- Thomas, Herbert: Chronik der Brikettfabrik Witznitz, 1986, S. 4.
BKM-Nummer: 30200021