Schornstein (Brikettfabrik Witznitz)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 34,86″ N: 12° 30′ 1,46″ O 51,14302°N: 12,5004°O
Koordinate UTM 33.325.155,93 m: 5.668.699,94 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.535.124,50 m: 5.667.673,72 m
  • Schornstein der Brikettfabrik Witznitz (ehem.) von Südosten, davor Maschinenhaus

    Schornstein der Brikettfabrik Witznitz (ehem.) von Südosten, davor Maschinenhaus

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Bis zur Erbauung des neuen Kesselhauses 1942 war der Schornstein der nördlichste Teil der Kraftwerksanlage. Dies änderte sich mit dem Bau des neuen Kesselhauses, welches betriebsbedingt neben dem Schornstein errichtet werden musste, denn die funktionale Zusammengehörigkeit von Kesselhaus und Schornstein ist eng. Durch das Verbrennen von Kohle zur Dampferzeugung im Kesselhaus entstehen Rauchgase, welche nach Möglichkeit weit entfernt vom Menschen – also hoch über der Erde – abgeleitet werden. Zur Erfüllung dieser Aufgabe wurde der Schornstein von der Firma Hermann Mäcke Halle/Freiberg 1912 bis 1913 errichtet. Am Fuß der Esse leitete ein sog. Fuchs die Gase vom Kesselhaus in den Schornstein über. Dies erfolgte während der Betriebsdauer des alten Kesselhauses von Süden. Für die Einleitung vom neuen Kesselhaus wurde die Basis der Esse jedoch verändert und ein zweiter Zugang im Norden geschaffen. Mit der Stilllegung des Kraftwerkes wurden die rundbogigen großen Schornsteinzugänge an den abgebrochenen Füchsen vermauert und sind somit immer noch sichtbar in der Baugeschichte.
Der Schornstein wurde mit einer oberirdischen Höhe von 102 m, einer oberen lichten Weite von 4,60 m und einem Durchmesser am Boden von rund 9 m auf einem oktogonalen Sockel und mit rundem Schaft projektiert. Der in der Entwurfszeichnung erkennbare Bauschmuck am Kopf wurde höchstwahrscheinlich nicht ausgeführt, stattdessen besteht ein leicht tulpenförmiger oberer Abschluss.
Neben seinem Zeugniswert als technikgeschichtliches Objekt der Energieerzeugung in der Braunkohlenindustrie ist der Schornstein durch seine schlanke, aber sehr hohe Gestalt im werkstypischen gelben Klinker eine städtebauliche Dominante im Bornaer Norden und darüber hinaus landschaftsgestaltend als Landmarke am ehemaligen Tagebau Witznitz und fernerhin im Süden des Mitteldeutschen Braunkohlenreviers und setzt damit ein weithin sichtbares Mal der regionalen Industrie- und Wirtschaftsgeschichte.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021/2022)

Datierung:
  • Erbauung 1912-1913 (Schornstein)

Quellen/Literaturangaben:
  • Christliches Umweltseminar Rötha e.V./Kulturbüro im Werk Espenhain (Hg.): Glück auf, Witznitz! Südraum Journal 10. Leipzig 1999, S. 26, 30, 43.
  • Bauaktenarchiv Borna, Witznitzer Werkstraße.
  • Museum der Stadt Borna, diverse Fotografien u. a. o. Sign.
  • Thomas, Herbert: Chronik der Brikettfabrik Witznitz, 1986, S. 4.

BKM-Nummer: 30200021

Schornstein (Brikettfabrik Witznitz)

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Schornstein (Brikettfabrik Witznitz)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200021 (Abgerufen: 27. März 2025)
Seitenanfang