Schaltwarte

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 10′ 51,36″ N: 12° 22′ 25,5″ O 51,18093°N: 12,37375°O
Koordinate UTM 33.316.448,53 m: 5.673.224,26 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.526.239,65 m: 5.671.839,14 m
  • Kraftwerk Lippendorf, Schaltanlagengebäude der Hauptanlage, Leitstand für beide Kraftwerksbetreiber

    Kraftwerk Lippendorf, Schaltanlagengebäude der Hauptanlage, Leitstand für beide Kraftwerksbetreiber

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Kraftwerk Lippendorf, Schaltanlagengebäude der Hauptanlage, Blick von Südost

    Kraftwerk Lippendorf, Schaltanlagengebäude der Hauptanlage, Blick von Südost

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Kraftwerk Lippendorf, Schaltanlagengebäude, Fliesenmosaik aus dem DDR-Ministerium für Kohle und Energie

    Kraftwerk Lippendorf, Schaltanlagengebäude, Fliesenmosaik aus dem DDR-Ministerium für Kohle und Energie

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Das Schaltanlagengebäude mit der Leitwarte für beide Kraftwerksanlagenteile bildet den südlich vorgelagerten Kopf der nördlich anschließenden Hauptgebäude der Energieerzeugung. Der fünfgeschossige kompakte Baukörper auf einer Grundfläche von 50 mal 63 Metern ist über verglaste Passerellen auf der Südseite im ersten Obergeschoss mit dem Pförtner- und Verwaltungsgebäude sowie auf der Nordseite im zweiten und dritten Obergeschoss mit dem Maschinenhaus S verbunden. Das ansonsten freistehende Schaltanlagengebäude wird an der Ost- und Westseite jeweils von den Trafogebäuden und zugehörigen Maschinenabspannfeldern der Kraftwerksteile R und S flankiert. Vier Erschließungskerne sind auf die Gebäudeecken verteilt. Im zweiten Obergeschoss befindet sich die Leitwarte, bestehend aus jeweils einem Leitstand für Block S und Block R sowie einem Leitstand Eigenbedarf und gemeinsame Anlagen, einer Großbildwand, mehreren Überwachungsmonitoren und einem Arbeitsplatz für den Schichtleiter. Die Leittechnik der Anlage stammt von Siemens/KWU aus Karlsruhe, zum Einsatz kommt das Prozessleitsystem Teleperm XP.
Die Architekten Prof. Fred Angerer und Gerhard Feuser gliedern dem Corporate Design entsprechend das mächtige Volumen und die großen Flächen des kompakten Baukörpers durch eine geschosshohe Sockelzone mit darüber angeordneter vertikaler Aludeckschalung aus metallic lackierten Trapezblechen. Die Konturen des dachüberstandslosen Gebäudes werden durch Abrunden der Ecken aufgeweicht. Das Sockelgeschoss zeichnet sich aus durch Sichtbetonflächen der Erschließungskerne in den Gebäudeecken und dazwischen breiteren Anlieferungs- und Technikzonen mit blau lackierten Stahldoppeltüren im Wechsel mit geschlossenen Flächen und darüber liegenden Lüftungsöffnungen mit horizontalen blau lackierten Blechlamellen. Die überwiegend geschlossen gestalteten Fassaden des Funktionsbaus weisen in den Eckbereichen übereinander angeordnete Bullaugenfenster für die Vertikalerschließung auf und verfügen an den Ost- und Westenseiten über jeweils eine größere verglaste Öffnung in Pfostenriegelkonstruktion zur Belichtung der Leitwarte.
Zur künstlerischen Ausstattung des Gebäudes gehört neben einer graffitiähnlichen Bemalung an den Ost- und Westseiten der südlichen Ecken des Betonsockels ein etwa drei mal ein Meter großes Fliesenmosaik. Das 1971 vom Malzirkel des VEB Energiekombinat West in Halle geschaffene Mosaik aus Abfallstücken aus der Fliesenfabrik Boizenburg / Elbe hing ursprünglich im Foyer des Ministeriums für Kohle und Energie der DDR in Berlin und fand 2013 seinen Platz im Kraftwerk Lippendorf. Es stellt die Silhouette eines Kraftwerkes, einschließlich der Kühltürme, einige Gittermasten als Teil der Übertragungsanlagen für Elektroenergie sowie ein Braunkohlentagebau mit einer Baggeranlage dar.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1995–2000 (Schaltanlagengebäude)

Quellen/Literaturangaben:
  • Energie & Management stellt vor: Braunkohlenkraftwerk Lippendorf; In: E&M (1996), S. I-VIII, Infoplakat.
  • Christliches Umweltseminar Rötha e. V./Kulturbüro Espenhain (Hgg.): Braunkohle-Energie-Chemie. 80 Jahre Industrieentwicklung am Standort Böhlen-Lippendorf; Südraum Journal 15. Leipzig 2004.

Bauherr / Auftraggeber:
  • --

BKM-Nummer: 30100160

Schaltwarte

Schlagwörter
Ort
Lippendorf
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Schaltwarte”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100160 (Abgerufen: 20. März 2025)
Seitenanfang