Ehemalige Kinderkrippe im Nordteil des Schlossparks Thierbach

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Kitzscher
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 10′ 17,28″ N: 12° 31′ 59,83″ O 51,17147°N: 12,53329°O
Koordinate UTM 33.327.561,78 m: 5.671.785,46 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.537.402,63 m: 5.670.854,94 m
  • Frühere Kinderkrippe "Lilo Herrmann" des VEB Kombinat Espenhain, heute Mehrfamilienwohnhaus; Blick von Westen

    Frühere Kinderkrippe "Lilo Herrmann" des VEB Kombinat Espenhain, heute Mehrfamilienwohnhaus; Blick von Westen

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
    Medientyp:
    Bild
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Der freistehende Baukörper der früheren Kinderkrippe »Lilo Herrmann« des VEB Kombinat Espenhain entstand ohne unmittelbaren städtebaulichen Bezug zum ehemaligen Schloss Thierbach in dessen nördlichen Parkabschnitt. Die Einrichtung für insgesamt 78 Kinder im Alter von null bis drei Jahren wurde 1954/1955 als »Wochenvollheim« im Zusammenhang mit dem Ausbau des Werkes Espenhain im Auftrag des VEB Kombinat Espenhain (zuvor Staatliche Aktiengesellschaft für Brennstoffindustrie »Brikett« Kombinat Espenhain) errichtet. Die Kinderkrippe war Teil einer umfangreicheren Planung mit Wohnbauten für die Werksangehörigen auf dem Gelände des ehemaligen Rittergutes und Schlosses Thierbach, die jedoch nur teilweise ausgeführt wurden. Der zweigeschossige Bau mit Walmdach und ursprünglich längsseitig jeweils vier Walmgauben verfügt auf der Nordseite über einen Mittelrisalit mit Eingangshalle und vorgelagerter Freitreppe sowie auf der Südseite über einen Eckrisalit, Balkon und Terrasse mit Gartenzugang. Die Grundrissaufteilung sah nach Süden fünf teilweise zusammenschaltbare Gruppenräume mit Ruhebereich und im Obergeschoss zudem vier Säuglingszimmer vor. Die Funktions- und Sozialräume waren auf der Nordseite des vollunterkellerten, zweihüftigen Gebäuderiegels angeordnet.
Charakteristisch für die schlichte Gestaltung im Stil der »Nationalen Tradition« waren eine symmetrische Gliederung der Putzfassaden mit abgesetzter Sockelzone, abgetrepptem Dachgesims, schmalen Putzfaschen, nordseitig hochrechteckigen zwei- und dreigeteilten Fenstern und südseitig überwiegend querformatigen dreigeteilten Fenstern teilweise mit mittig angeordneten Fenstertüren. Eine besondere Gestaltung erfuhren die Frontseiten von Mittel- und Eckrisalit durch Reliefs im Brüstungsbereich der Fenster und eine Gliederung durch Lisenen.
Durch die Umnutzung des Gebäudes als Mehrfamilienhaus und die Sanierung mit Ausbau des Dachgeschosses als Mansarde sind wesentliche gestalterische Details verloren gegangen.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1954–1955 (Kinderkrippe)

Quellen/Literaturangaben:
  • Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B6189, Thierbach.
  • Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B6191, Thierbach.
  • Sperling, Wolfgang: Mölbis: Lexikon zur Geschichte des Dorfes und die konkreten historischen Beziehungen zu Dahlitzsch, Dittmannsdorf, Dreiskau, Espenhain, Eula, Gestewitz, Großpötzschau, Hain, Hainichen, Kleinpötzschau, Kleinzössen, Kömmlitz, Muckern, Oelzschau, Thierbach, Trages sowie zu den Städten Borna und Rötha; Borna 2012, S. 587.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: VEB Kombinat Espenhain

BKM-Nummer: 30100051

Ehemalige Kinderkrippe im Nordteil des Schlossparks Thierbach

Schlagwörter
Ort
Thierbach
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1954 bis 1955

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Nils Schinker: „Ehemalige Kinderkrippe im Nordteil des Schlossparks Thierbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100051 (Abgerufen: 22. März 2025)
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