Bei der zwischen 1980 und 1991 vollzogenen Umsiedlung zugunsten des Tagebaus Inden an einen neuen Standort unmittelbar westsüdwestlich des Aldenhovener Ortskerns wurde Pattern als „Ortsvorsteherbezirk“ in die Gemeinde Aldenhoven eingegliedert. Das wohl aus einem römischen Gutshof hervorgegangene Alt-Pattern lag ursprünglich einige Kilometer südwestlich von Aldenhoven, zu dem es 1972 eingemeindet wurde. Insgesamt waren 334 Personen mit knapp 100 Anwesen an der Umsiedlung beteiligt. Aufgrund der langwierigen Umsetzung nahm nur ein kleinerer Teil der Einwohner an der geschlossenen Umsiedlung teil, so dass das auch als „Baugebiet 15a“ bezeichnete Neu-Pattern auch für sonstige Bauinteressenten geöffnet wurde. Pattern gilt deshalb heute aus Beispiel einer nur halbherzig umgesetzten geschlossenen Umsiedlung, bei der sich das Eigeninteresse der aufnehmenden Gemeinde an einer Vergrößerung des eigenen Ortsvolumens durchsetzte.
Beschreibung:
Der Ort Pattern musste zugunsten des Tagebaus Inden um mehrere Kilometer nach Westen verlegt werden. Das neue Ortsgebiet von Pattern beiderseits der vorhandenen Niedermerzer Straße wurde in mehrere Unterbereiche gegliedert, die von ringförmigen Straßen erschlossen werden; Querstraßen und Sackgassen erschließen die Innenbereiche. In einem der Innenbereiche wurden die Matthäuskapelle und der Gemeindesaal platziert und durch eine platzartige Freifläche verbunden. Im Norden entstand im Anschluss an den alten Aldenhovener Bahnhof ein gesamtstädtisches Gewerbegebiet mit Einzelhandel. An der hier befindlichen Einmündung in die Durchgangsstraße mit platzartiger Erweiterung wurde ein Denkmal für den lokalen Sportverein aufgestellt.
Datierung:
- ca. 1980 bis 1991
Literatur:
- Nickel-Peltzer, Gabriele; Rheinbraun AG (Hg.): Pattern: zwei und drei; Fotodokumentation, Köln 1986
- Dickmann, Frank: Umsiedlungsatlas des rheinischen Braunkohlenreviers. In: ARL (1996). Köln
- Rickes, Paul Werner: Hundert Jahre Braunkohleabbau in Eschweiler. In: Schriftenreihe des Eschweiler Geschichtsvereins; Eschweiler; 27 (2010), S. 78-58 2010
(Dr. Alexander Kierdorf, 2023)
BKM-Nummer: 20542000