Siedlung Geicher Gasse

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Zülpich
Kreis(e): Euskirchen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 41′ 33,21″ N: 6° 38′ 42,96″ O 50,69256°N: 6,64527°O
Koordinate UTM 32.333.688,96 m: 5.618.282,05 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.545.638,62 m: 5.617.643,97 m
  • Zülpich, Siedlung Geicher Gasse, Etagenwohnhäuser, Straßenseite (Süden), 14.4.2023

    Zülpich, Siedlung Geicher Gasse, Etagenwohnhäuser, Straßenseite (Süden), 14.4.2023

    Fotograf/Urheber:
    Dr. Alexander Kierdorf
    Medientyp:
    Bild
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Entwicklungsgeschichte:
Nachdem es südlich der Kernzone des Reviers bereits seit etwa 1830 überwiegend von Hand betriebenen Braunkohlenabbau unter Tage gegeben hatte, unternahmen der Kölner Industrielle Victor Rolff und seine Nachkommen einen industriellen Neuanfang mit einem Tagebau unmittelbar vor dem westlichen Stadttor des mittelalterlich geprägten Städtchens. 1953 ging der Tagebau in Betrieb, 1955 auch eine Brikettfabrik bei dem Ort Geich sowie ein Kraftwerk. Für das leitende Personal vor Ort ließ man um 1955 noch innerhalb der mittelalterlichen Mauern mit direktem Blick auf den Tagebau mehrere Werkswohnungen errichten. Nach Abschluss des Tagebaus 1969 wurde das geflutete Restloch zum „Wassersportsee Zülpich“ ausgebaut und war 2014 Teil einer Landesgartenschau. Die Häuser wurden nach 1969 einzeln verkauft und weisen unterschiedlich starke Veränderungen durch Modernisierung auf.

Beschreibung:
Bei den Werkswohnungen für leitende Angestellte von Tagebau und Brikettfabrik Zülpich handelt es sich um vier zweigeschossige Etagenwohnhäuser, die jeweils zu Doppelhäusern mit durchgehendem querliegendem, flachen Datteldach zusammengefasst sind. Sie stehen auf abschüssigem Gelände an der Westseite der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Geicher Gasse. Die Parzellen werden im Westen durch die ehemalige Stadtmauer begrenzt, hinter der sich der Park am Wallgraben befindet. Um 1970 dürften die Häuser an verschiedene Privatleute verkauft worden sein, die individuelle Modernisierungen vornehmen ließen. Heute gehört die Siedlung zu den wenigen baulichen Zeugnissen des Braunkohlenbergbaus in Zülpich.

Datierung:
  • ca. 1950 bis 1955

Literatur:
  • Becker (1958)
  • Pokschewinski, Karl / Schüler, Volker / Coenen, Manfred: Brikettfabriken und Anschlußbahnen im Rheinischen Braunkohlenbergbau. Gülzow 2004
  • Buschmann, Walter / Gilson, Norbert / Rinn, Barbara: Braunkohlenbergbau im Rheinland (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheinlandes). Worms 2008
  • Vogeno, Walter: Die jüngste westdeutsche Brikettfabrik, ein neues Werk der Victor Rolff KG in Zülpich bei Köln. Lohrisch, Lothar: Braunkohle, (Westdeutsche Wirtschafts-Monographien, Bd. 2), Köln 1957, S. 82-85. Köln 1957
  • Anonymus: Werk Zülpich BB - Fabrik und Kraftwerk der Victor Rolff Kommanditgesellschaft, Fabrikprospekt 1960

(Dr. Alexander Kierdorf, 2023)

BKM-Nummer: 20528000

Siedlung Geicher Gasse

Schlagwörter
Ort
Zülpich
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Siedlung Geicher Gasse”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-20528000 (Abgerufen: 31. Mai 2025)
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