Der ursprünglich „Hindenburghalle“ genannte, Mitte der 1920er Jahre errichtete Bau war eine Stiftung des Bergbauindustriellen Carl Gruhl nach dem Vorbild der bereits in Brühl gestifteten Halle und lehnt sich an Einrichtungen zugunsten der Arbeiter nach dem Vorbild etwa der Bayerwerke (Erholungshaus) oder der Gelsenberg in Dortmund-Eving an. Sie sollte als Mehrzweckhalle den verschiedenen Vereinen aus dem Bereichen Sport (FC Victoria 1911 Gruhlwerk e.V.), Musik und Theater als Heimat, Übungs- und Aufführungsort dienen. In den letzten Jahren wurde die Halle als Flüchtlingsunterkunft genutzt.
Baubeschreibung:
Freizeiteinrichtung der Werkssiedlung Heide für das westlich gelegene Gruhlwerk I. Der breitgelagert zur Straße stehende Bau ist ein plastisch durchgestalteter Backsteinbau mit flach übergiebeltem zentralem Vorbau an der Längsseite, der auch eine über zwei Zeilen gehende Namens- und Stifterinschrift besaß. Zentral im Vorbau ein Rundbogenportal, flankiert von je zwei Dreiergruppen kleiner hochliegender Fenster für die Umkleiden. Die Giebelseiten sind teilweise abgestuft; die rechte ist unterteilt durch tiefe, wohl stabilisierende Vorlagen, die linke zweigeschossig durchfenstert. Der zentrale Saal wird durch seitliche Oberlichter beleuchtet. Die Fassaden sind aufwändig im Stil des Backsteinexpressionismus gestaltet, bauplastische oder figürliche Elemente fehlen jedoch. Im Erdgeschoss finden sich heute mehrere gestalterisch angepasste Anbauten.
Datierung:
- Baubeginn: 1925, ca.
- Inbetriebnahme: um 1927
- Umbau: ca. 2015
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
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(Dr. Alexander Kierdorf, 2022)
BKM-Nummer: 20517006