Der Freileitungsabgang von Block F wurde im Zuge der vierten Ausbaustufe in den Jahren 1965 bis 1967 erstellt. Bei der Inbetriebnahme von Block F waren die drei Einphasen-Maschinentransformatorpole oberspannungsseitig über eine vor dem Schaltanlagenvorbautrakt von Block F gelegene Freiluft-Schaltanlage an eine zur Umspannanlage Rommerskirchen führende 380-kV-Leitung angeschlossen. Bis zur Mitte der 1980er Jahre wurde Block F an die Umspannanlage Oberzier angeschlossen. In den Jahren 2021/22 wurde die Einspeisung von Block F in das 380-kV-Netz beendet und Block F stattdessen über zwei neue Maschinentransformatoren und ein neues Abgangsfeld an eine zur Schaltanlage Zukunft führende 110-kV-Leitung angeschlossen.
Baubeschreibung:
Das nicht mehr in Betrieb befindliche, aber noch vorhandene 380-kV-Freileitungs-Abgangsfeld von Block F diente ursprünglich dazu, die elektrische Energie, die von dem im Maschinenhaustrakt F aufgestellten Turbogenerator F auf Basis der im Tagebau Inden geförderten und in den beiden Halblastdampferzeugern verfeuerten Rohkohle erzeugt und vom Maschinentransformator (drei Einphasen-Trafopole) auf die Übertragungsspannung von 380 kV herauftransformiert wurde, mittels Leitungsseilen von der Oberspannungsseite der Trafopole über die Leistungs- und Trennschalter sowie das Abspannportal auf den entsprechenden Freileitungsmast zu führen. Das Abspannportal für das 380-kV-Freileitungsabgangsfeld von Block F liegt unmittelbar südlich der außer Betrieb befindlichen Trafobank von Block F. Der Abspannmast M 107, auf den die Leitungsseile über den kleineren Abspannmast M 107A geführt werden, liegt weiter südlich jenseits der Straße „Am Kraftwerk“ im freien Feld.
Datierung:
- Baubeginn: -
- Inbetriebnahme: 04.09.1967
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: 2022
Literatur:
- Dieterich, Lothar / Zapf, Wolfgang / Bader, Eugen / Börnke, Fritz: Braunkohlenkraftwerk Weisweiler I des RWE. In: Musteranlagen der Energiewirtschaft, Bd. 5. Gräfelfing 1968
- RWE Energie AG, Kraftwerk Weisweiler (Hrsg.): RWE Energie. Kraftwerk Weisweiler. Eschweiler 1997
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20306115