Mit dem Bau des Kühlwasser-Pumpenhauses für die Blöcke A bis E wurde im Zuge der 1. Ausbaustufe des Kraftwerks Weisweiler in den Jahren 1953 bis 1955 begonnen. Die Konstruktion des Pumpenhauses lässt darauf schließen, dass der 1955 zunächst für die Blöcke A, B, C und die zugehörigen fünf Ventilator-Kühltürme in Betrieb genommene Bau später für die Aufstellung der Pumpen für die Blöcke D und E nach Osten hin erweitert wurde. Die Ziegelsteinmauerung an der östlichen Schmalseite deutet darauf hin, dass ursprünglich eine nochmalige Erweiterung für den Block F geplant war, die jedoch wegen der Neukonzeption des Kühlwasserkreislaufs für Block F nicht mehr realisiert wurde. Für die Blöcke A, B und C wurden vier, für den Block D zwei weitere baugleiche Pumpen aufgestellt und für Block E wurde der Pumpenbestand nochmals um drei erhöht. Nach Abschaltung der bauzeitlichen Pumpen A/E existiert für die Kondensation der 1996 neu in Betrieb genommenen Maschine M weiterhin ein Kühlwasserkreislauf.
Baubeschreibung:
Im Kühlwasser-Pumpenhaus Blöcke A/E wurden die Pumpen aufgestellt, die zur Förderung des in den Kondensatoren, die in den Kellern der einzelnen Maschinenhaustrakte aufgestellt sind, benötigten Kühlwassers erforderlich waren. In den Kondensatoren wurde der durch Verbrennung der aus den Tagebauen Zukunft-West und Inden geförderten Rohkohle in den Dampferzeugern erzeugte und in den Turbinen zum Antrieb der Generatoren dienende Dampf zu Wasser niedergeschlagen und als Kesselspeisewasser mittels der Speisewasserpumpen wieder in den Dampfkreislauf zurückgepumpt. Das rückgekühlte Wasser wurde dem Pumpenhaus über Betonkanäle und einen zentralen Kühlwasserkanal mit stromlinienförmigen Einbauten zugeleitet und von den Pumpen aus der Saugkammer durch die Kondensatoren zu den Kühlturmeinläufen gedrückt. Das Kühlwasser-Pumpenhaus für die Blöcke A/E liegt zwischen dem Schornstein-Fundamentsockel von Block C und dem Kühlturm 5.
Datierung:
- Baubeginn: -
- Inbetriebnahme: 10.01.1955
- Umbau: 1957/58, 1963/65 [Erweiterungen]
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- Dieterich, Lothar / Zapf, Wolfgang / Bader, Eugen / Börnke, Fritz: Braunkohlenkraftwerk Weisweiler I des RWE. In: Musteranlagen der Energiewirtschaft, Bd. 5. Gräfelfing 1968
- RWE (Hrsg.): Kraftwerk Weisweiler, 1975
- Kretschmann, W.: Das 350 000 kW (350 MW) Hochdruck-Kraftwerk Weisweiler. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 5, 1955/56, Heft/Nr. 37/38, S. 61- 68
- Kretschmann, W.: Das Braunkohle-Kraftwerk Weisweiler (350 000 kW) der Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft, Essen. In: Elektrizitätswirtschaft 54, 1955, Heft/Nr. 11, S. 342–350
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan, Gebäudenummern und KKS. KW Weisweiler, PDF-Datei, 2020
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20306076