Der Schornstein von Block H wurde zusammen mit dem Bau des zweiten 600-MW-Blocks des Kraftwerks Weisweiler im Zuge der sechsten Ausbaustufe in den Jahren von 1973 bis 1975 errichtet. Mit der Änderung des Rauchgasweges von Block H infolge der Inbetriebnahme der Rauchgasentschwefelungsanlage 1988 wurde der Schornstein zunächst funktionslos. Im Zusammenhang mit der Aufstellung und Inbetriebnahme von zwei Vorschaltgasturbinen für die Blöcke G und H im Jahr 2006 wurde der Schornstein zur Ableitung der Abgase der Brenner für die Vorschaltgasturbinen wieder in Betrieb genommen. Inzwischen wird er allerdings für diesen Zweck nicht mehr verwendet.
Baubeschreibung:
Der Schornstein von Block H diente bis zur Inbetriebnahme der Rauchgasentschwefelungsanlage zum Abblasen der Rauchgase, die bei der Verbrennung der früher aus den Tagebauen Zukunft-West und Inden (I), heute aus dem Tagebau Inden (II) geförderten und im Dampferzeuger von Block H verbrannten Kohle entstanden und von den im Fundamentsockel installierten Saugzügen aus dem Verbrennungsraum über die Luftvorwärmer und den Elektrofilter in den Schornstein gefördert worden waren. Der zeitweise für die Ableitung der Abgase aus den Vorschaltturbinen verwendete Schornstein von Block H liegt unmittelbar nördlich des Stahlbeton-Unterbaus für die Elektrofilter von Block H.
Datierung:
- Baubeginn: 08.1971 [Baubeginn]
- Inbetriebnahme: 18.01.1975
- Umbau: 1986/87
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- Krost, H: Der 600-MW-Block als Erweiterung des Braunkohlenkraftwerks Weisweiler. In: Brennstoff–Wärme–Kraft 23, 1971, Heft/Nr. 5, S. 200–203
- RWE (Hrsg.): Kraftwerk Weisweiler, 1975
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan, Gebäudenummern und KKS. KW Weisweiler, PDF-Datei, 2020
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20306042