Der Schornstein für den zweiten 300-MW-Block F des Kraftwerks Weisweiler wurde im Zuge der vierten Ausbaustufe des Kraftwerks in den Jahren 1965 bis 1967 errichtet. Mit der Änderung des Rauchgasweges von Block F infolge der Inbetriebnahme der Rauchgasentschwefelungsanlage 1988 wurde der Schornstein funktionslos. Die gemauerte Schornsteinsäule wurde zu einem späteren Zeitpunkt abgetragen, so dass nur der in Stahlbeton ausgeführte Fundamentsockel erhalten blieb.
Baubeschreibung:
Der Schornstein von Block F diente bis zur Inbetriebnahme der Rauchgasentschwefelungsanlage zum Abblasen der Rauchgase, die bei der Verbrennung der früher aus den Tagebauen Zukunft-West und Inden (I), heute aus dem Tagebau Inden (II) geförderten und in den Halblast-Dampferzeugern von Block F verbrannten Kohle entstanden und von den im Fundamentsockel installierten Saugzügen aus dem Verbrennungsraum über die Luftvorwärmer und den Elektrofilter in den Schornstein gefördert worden waren. Der noch vorhandene Schornstein-Fundamentsockel von Block F liegt unmittelbar nördlich des Stahlbeton-Unterbaus für die Elektrofilter von Block F.
Datierung:
- Baubeginn: 05.04.1965
- Inbetriebnahme: 04.09.1967
- Umbau: 1986/87
- Ende der Nutzung: 1988
Literatur:
- Dieterich, Lothar / Zapf, Wolfgang / Bader, Eugen / Börnke, Fritz: Braunkohlenkraftwerk Weisweiler I des RWE. In: Musteranlagen der Energiewirtschaft, Bd. 5. Gräfelfing 1968
- RWE (Hrsg.): Kraftwerk Weisweiler, 1975
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan, Gebäudenummern und KKS. KW Weisweiler, PDF-Datei, 2020
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20306040