Der 12.000 t Rohkohle fassende, 134 m lange Grabenbunker I wurde in der ersten Ausbaustufe des Kraftwerks Weisweiler zur Bekohlung der Blöcke A, B und C errichtet. Der Bunker wurde aus dem Tagebau Zukunft-West im Zugbetrieb mit 900-mm-spurigen 120-t-Elektrolokomotiven und zehn Kohlewaggons mit je 40 t Nutzlast beschickt. Die Bunkerentleerung erfolgte mit zwei Bunkerbaggern mit einer Leistung von je 900 t/h. Im Zuge des weiteren Ausbaus des Kraftwerks wurden nördlich des Grabenbunkers I in zwei Erweiterungsphasen zwei neue Bunker angelegt. Nachdem 1973 die Zugförderung aus dem Tagebau Zukunft-West eingestellt worden war, verlor der Grabenbunker I seine Anbindung an die Rohkohlezulieferung und wurde stillgelegt.
Baubeschreibung:
Der Grabenbunker I diente ursprünglich zur Bevorratung der aus dem Tagebau Zukunft-West im Zugbetrieb angelieferten Rohkohle. Aus ihm erfolgte in den ersten Betriebsjahren die Beschickung der Kesselbunker der Blöcke A, B und C mit Rohkohle. Der als Kragarm-Grabenbunker konstruierte Grabenbunker I liegt am westlichen Rand des Kraftwerks Weisweiler, südlich des später errichteten Grabenbunkers 2. Heute ist nur die reine Stahlbetonkonstruktion erhalten, die Bunkergleise und die Anlagen für den Kohleabzug wurden ausgebaut.
Datierung:
- Baubeginn: 07.07.1953
- Inbetriebnahme: 10.01.1955
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: 1973
Literatur:
- Dieterich, Lothar / Zapf, Wolfgang / Bader, Eugen / Börnke, Fritz: Braunkohlenkraftwerk Weisweiler I des RWE. In: Musteranlagen der Energiewirtschaft, Bd. 5. Gräfelfing 1968
- Kretschmann, W.: Das 350 000 kW (350 MW) Hochdruck-Kraftwerk Weisweiler. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 5, 1955/56, Heft/Nr. 37/38, S. 61- 68
- Zimmermann, Bernhard: Die Rohkohlenbunker im rheinischen Braunkohlenrevier. In: Braunkohle, Wärme und Energie 8, 1956, Heft 9/10, S. 174-181
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20306001