Die im Zuge der ersten Ausbaustufe des Kraftwerks Niederaußem mit den beiden 150-MW-Blöcken A und B in den Jahren von 1961 bis 1963 errichtete und mit den weiteren Ausbaustufen später bis zum BoA-Block K verlängerte Aschebandanlage wird von Block A in Höhe der Verteilerstation 2 aus in Richtung Westen als Aschefernband weitergeführt und endet heute auf der Aschedeponie des Resttagebaus Fortuna. Zur Unterquerung der umfangreichen Gleisanlagen der Fabrik Fortuna Nord wurde, vom westlichen Rand des Kraftwerksgeländes ausgehend, in den Jahren 1961/63 im Messervortriebsverfahren ein Aschestollen angelegt. Im Zuge der Ausrüstung der Blöcke des Kraftwerks Niederaußem mit Rauchgasentschwefelungsanlagen in den Jahren von 1985 bis 1988 wurde zum Abtransport des anfallenden Gipses, ausgehend von den Gipssilos im Norden des Kraftwerksgeländes, eine Gipsbandanlage angelegt, die in Höhe des Ventilator-Kühlturms 4 in die Aschebandanlage einmündet.
Baubeschreibung:
Das von der Verteilerstation 2 in Fortführung der Aschebandanlage nach Westen führende Aschefernband dient zum Transport der Feuerraumasche, die bei der Verfeuerung der aus den Tagebauen geförderten und in den Kohleverteilbunker angelieferten Rohkohle in den Dampferzeugern der Blöcke G, H und K als Rückstand entsteht sowie der Filterasche, die bei der elektrostatischen Reinigung der Rauchgase in den Elektrofiltern anfällt, auf die Kraftwerksrückstandsdeponie (Aschedeponie) im Resttagebau Fortuna. Das in das Aschefernband einmündende Gipsband dient dem Abtransport des nicht verwertbaren Gipses zur Aufgabe auf das Aschefernband. Das Aschefernband wird, wie im Bereich der Blöcke A bis K, zunächst auf einer Brückenkonstruktion geführt und kurz vor Erreichen der westlichen Kraftwerksgeländegrenze in einen 680 m langen Aschestollen mit einem Querschnitt von rund 15 qm eingeführt.
Datierung:
- Baubeginn: -
- Inbetriebnahme: 29.05.1963 [Aschefernband]
- Inbetriebnahme: 1987 [Gipsband]
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG, Betriebsverwaltung Fortuna (Hrsg.): Kraftwerk Niederaußem. Essen 1978
- RWE Energie AG, Betriebsverwaltung Fortuna (Hrsg.): Kraftwerk Niederaußem. Bergheim 1991
- RWE Energe AG: Kraftwerk Niederaußem. BoA-Block K. Kurzbeschreibung. Essen 1997
- Müller, Johannes / Schneider, Ottomar / Tochtrop, Franz / Lüneborg, Heinrich: Braunkohlenkraftwerk Niederaussem des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft). Gräfelfing
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. Gebäudenr. KKS. KW Niederaußem, 04.11.2009
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20305076