Im Zuge der ersten Ausbaustufe des Kraftwerks Niederaußem mit den beiden 150-MW-Blöcken A und B in den Jahren von 1961 bis 1963 wurden auch die Entaschungsvorrichtungen installiert. Dabei wurde das auch für die weiteren Ausbaustufen beibehaltene Konzept realisiert, die Feuerraum-, Kesseltrichter- und Filterasche in einem den Ascheanfall etwa einer Schicht fassenden Zwischenbunker zu speichern und sie von dort einer Ascheförderanlage aufzugeben. Zu diesem Zweck wurde eine Aschebandanlage errichtet, über die die Asche über ein Aschefernband zum Tagebau Fortuna gefördert wird. Parallel zur Trasse der Aschebandanlage wurde ein Aschegleis installiert, über das bei Bedarf eine Notentaschung durch Verladung der Asche in Aschewaggons möglich ist. Die im ersten Ausbau für die Blöcke A und B angelegte Aschebandanlage wurde mit den weiteren Ausbaustufen des Kraftwerks jeweils nach Osten hin verlängert und ist heute weiterhin für die Entaschung der Blöcke G, H und K in Betrieb.
Baubeschreibung:
Die in Verlängerung der in den 1960er und 1970er Jahren errichtete, heute von den Aschesilos des BoA-Blocks K in Richtung Westen führende Aschebandanlage dient zum Abtransport der Feuerraumasche, die bei der Verfeuerung der aus den Tagebauen geförderten und in den Kohleverteilbunker angelieferten Rohkohle in den Dampferzeugern der Blöcke G, H und K als Rückstand entsteht sowie der Filterasche, die bei der elektrostatischen Reinigung der Rauchgase in den Elektrofiltern anfällt.
Die zur Führung der Aschebandanlage errichtete Aschebrücke verläuft von den Aschesilos des Blocks K im Osten entlang der Kaminstraße nach Westen. Das Ascheband wird für jeden Block durch einen Ascheturm hindurchgeführt, in dem jeweils die Aufgabe der in den Zwischenbunkern kurzfristig gespeicherten Asche auf die Aschebandanlage erfolgt. Hinter den Blöcken A/B wird die Aschebandanlage als Aschefernband in Richtung Westen weiter zum Tagebau Fortuna geführt.
Datierung:
- Baubeginn: -
- Inbetriebnahme: 29.05.1963
- Umbau: anschließende Erweiterungen bis Juli 2002
- Ende der Nutzung: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG, Betriebsverwaltung Fortuna (Hrsg.): Kraftwerk Niederaußem. Essen 1978
- RWE Energie AG, Betriebsverwaltung Fortuna (Hrsg.): Kraftwerk Niederaußem. Bergheim 1991
- RWE Energe AG: Kraftwerk Niederaußem. BoA-Block K. Kurzbeschreibung. Essen 1997
- Johannes Müller / Ottomar Schneider / Franz Tochtrop / Heinrich Lüneborg: Braunkohlenkraftwerk Niederaussem des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft). Gräfelfing o.J.
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. Gebäudenr. KKS. KW Niederaußem, 04.11.2009
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20305075