Die Elektrofilter für die beiden Halblastkessel des 300-MW-Blocks C1/C2 wurden im Zuge der zweiten Ausbaustufe des Kraftwerks Niederaußem in den Jahren 1963 bis 1965 installiert. Die ursprünglich in die Saugzüge und in den Schornstein von Block C1/C2 mündenden Ausgänge der Elektrofilter wurden in den Jahren 1985/87 umgeändert und an die Rohgasleitungen zum REA-Wäschergebäude angeschlossen.
Baubeschreibung:
Die Elektrofilter der beiden 150-MW-Halblastkessel C1 und C2 dienten dazu, die aus der Verbrennung der in den Tagebauen gewonnenen, im Grabenbunker zwischengespeicherten und in den beiden Halblastdampferzeugern verfeuerten Rohkohle resultierende, in den Rauchgasen enthaltene Asche (Flugasche) elektrostatisch abzuscheiden. Auf dem Weg vom Kessel zum Elektrofilter passierten die Rauchgase die am Ausgang des Kesselhauses platzierten Ljungström-Luftvorwärmer (Luvo), in denen die von den Frischluftgebläsen angesaugte Verbrennungsluft vor dem Einblasen in die Kesselfeuerung angewärmt wurde. Die Elektrofilter sind im Nordwesten des Kesselhauses von Block C1/C2 angeordnet. Jedem der Halblastkessel ist ein Elektrofilter zugeordnet.
Datierung:
- Baubeginn: 01.06.1963
- Inbetriebnahme: 27.06.1965 [Block C1]
- Inbetriebnahme: 04.07.1965 [Block C2]
- Umbau: 1985/87
- Ende der Nutzung: 31.12.2021
Literatur:
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG, Betriebsverwaltung Fortuna (Hrsg.): Kraftwerk Niederaußem. Essen 1978
- Johannes Müller / Ottomar Schneider / Franz Tochtrop / Heinrich Lüneborg: Braunkohlenkraftwerk Niederaussem des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft). Gräfelfing o.J.
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. Gebäudenr. KKS. KW Niederaußem, 04.11.2009
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20305038