Die Elektrofilter für die beiden 150-MW-Blöcke A und B wurden im Zuge der ersten Ausbaustufe des Kraftwerks Niederaußem in den Jahren 1961 bis 1963 installiert. Die ursprünglich in den Saugzug und in den für die Blöcke A und B gemeinsamen Schornstein mündenden Ausgänge der Elektrofilter wurden in den Jahren 1985/87 umgeändert und an die Rohgasleitungen zum REA-Wäschergebäude angeschlossen.
Baubeschreibung:
Die Elektrofilter der Blöcke A und B dienten dazu, die aus der Verbrennung der in den Tagebauen gewonnenen, im Grabenbunker zwischengespeicherten und in den Dampferzeugern A und B verfeuerten Rohkohle resultierende, in den Rauchgasen enthaltene Asche (Flugasche) elektrostatisch abzuscheiden. Auf dem Weg vom Kessel zum Elektrofilter passierten die Rauchgase die am Ausgang des Kesselhauses platzierten Ljungström-Luftvorwärmer (Luvo), in denen die von den Frischluftgebläsen angesaugte Verbrennungsluft vor dem Einblasen in die Kesselfeuerung angewärmt wurde. Die Elektrofilter sind im Nordwesten des Kesselhauses von Block A beziehungsweise Block B angeordnet. Jedem der Kessel der beiden Blöcke A und B ist ein Elektrofilter zugeordnet.
Datierung:
- Baubeginn: 15.02.1961
- Inbetriebnahme: 29.05.1963 [Block A]
- Inbetriebnahme: 04.08.1963 [Block B]
- Umbau: 1985/87
- Ende der Nutzung: Ende 2012
Literatur:
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG, Betriebsverwaltung Fortuna (Hrsg.): Kraftwerk Niederaußem. Essen 1978
- Johannes Müller / Ottomar Schneider / Franz Tochtrop / Heinrich Lüneborg: Braunkohlenkraftwerk Niederaussem des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft). Gräfelfing o.J.
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. Gebäudenr. KKS. KW Niederaußem, 04.11.2009
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20305036